Ernst Trost, Urgestein der "Kronen Zeitung", ist im Alter von 82 Jahren gestorben, das teilte "Krone"-Chefberater Richard Schmitt via Twitter mit. Trost hatte am Donnerstag im Strombad Kritzendorf einen schweren Badeunfall erlitten.

Trost war bei brütender Hitze wegen einer plötzlichen Kreislaufschwäche untergegangen, wurde zunächst von Freunden geborgen und von Rettungskräften reanimiert. Danach wurde er mit einem Hubschrauber ins St. Pöltner Krankenhaus geflogen, wo die Ärzte vergebens um sein Leben kämpften. Am Freitagnachmittag twitterte der Berater von "Krone"-Herausgeber Christoph Dichand, Schmitt: "Ein ganz Großer, ein wunderbarer Schreiber, ein kluger Mensch hat uns verlassen - Ernst Trost ist tot."

Lesern der "Kronen Zeitung" ist Ernst Trost seit der Gründung der größten österreichischen Tageszeitung durch seine tägliche Kolumne "Was dahinter steckt" bekannt. Daneben verfasste der "Krone"-Journalist eine ganze Reihe von Büchern. Eines seiner populärsten Werke: "Das blieb vom Doppeladler".

Der gebürtige Knittelfelder begann seine journalistische Karriere 1954 bei der "Kleinen Zeitung" in Graz, wo er auch auf Hans Dichand traf, der damals Chefredakteur der "Kleinen Zeitung" war. 1955 ging Trost mit Dichand nach Wien zum "Kurier". Als Dichand 1959 gemeinsam mit Kurt Falk die "Kronen Zeitung" gründete, war auch Trost als einer der ersten Redakteure der neuen Zeitung mit an Bord.

1970 übernahmen Dichand und Falk den Boulevard-Konkurrenten "Express", und Trost fungierte bis zur Einstellung des Blattes im April 1971 als "Express"-Chefredakteur. Danach widmete er sich in der "Krone" wieder außenpolitischen Themen und verfasste seine tägliche Kolumne. Trost galt auch als das gute Gewissen der Tageszeitung.

Trost veröffentlichte insgesamt 16 Bücher zur österreichischen und mitteleuropäischen Geschichte, die zum Teil große Publikumserfolge wurden (u.a. Das blieb vom Doppeladler, 1966, Figl von Österreich, 1972). Daneben war er auch als Dokumentarfilmer tätig und war an über 100 Dokumentationen beteiligt. 1971 wurde Trost mit dem Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet, 2011 bekam er den Leopold-Kunschak-Pressepreis.

Trost war es auch, der im Juni 2010 in der "Krone" den Nachruf auf Hans Dichand ("Ein Leben für die 'Kronen Zeitung'") beisteuerte. "Die Zeitung war sein Leben", hieß es darin. Trosts letzte "Was dahinter steckt"-Kolumne widmete dieser Ende Juni unter dem Titel "So viel Abschied" einem sentimentalen Rückblick auf verstorbene Medien-Größen der 60er-Jahre wie Gerd Bacher, Fritz Molden und Hans Dichand.