Die Täter seien mit umfassender Zerstörungswut vorgegangen, hieß es auf Anfrage bei der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), deren Gärtner den Schaden kürzlich entdeckten. Das Gehölz sei komplett aus dem Boden gerissen, sämtliche Äste seien abgebrochen worden.

Ob sich die Täter mit der Baum-Attacke ausdrücklich gegen die Kasseler Weltkunstschau richten wollten, bleibe Spekulation, sagte Documenta-Sprecherin Henriette Gallus. Die Akribie, mit der das Bäumchen zu Kleinholz gemacht wurde, sei zumindest ein Indiz dafür.

Durhams Beitrag zur Documenta 13 hat einen bedrückenden Hintergrund: Die seltene Sorte Korbiniansapfel wurde von einem Häftling im Konzentrationslager Dachau gezüchtet - als Saat des Lebens, die den Naziterror schließlich überstand. Laut MHK wird auch in Kassel die Natur am Ende die Oberhand behalten: Im Herbst werde ein gleich altes Bäumchen dieser Sorte nachgepflanzt. In weiser Voraussicht hatten die Macher der Documenta 13 gleich ein Ersatzgehölz angeschafft.