"Heute trauert die ganze slowenische Welt. Gestorben ist der Dichter der slowenischen Seele", sagte der slowenische Staatspräsident Borut Pahor bei der Trauerfeier. Mit seinen Liedern habe Slavko Avsenik "den Knopf für das Glück" erfunden, sagte der Präsident und bezeichnete seine Melodien als Kulturerbe Sloweniens, Europas und der ganzen Welt.

Avseniks Lieder, gespielt von Ensemble seines Enkels, begleiteten auch die Trauerfeier, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen live übertragen wurde. Nach der Zeremonie, die vor Avseniks Haus, einem 150 Jahre alten Gasthaus im Dorfzentrum stattfand, wurde der Vater der Oberkrainermusik auf dem Dorffriedhof beigesetzt.

Seit Dienstagmorgen kamen Fans in das Oberkrainer Dorf, um der Musiklegende die letzte Ehre zu erweisen. Sie waren nicht nur aus Slowenien, sondern auch aus Österreich, Deutschland, der Schweiz sowie auch aus Polen und Belgien angereist, berichteten Medien.

Der am 26. November 1929 im Begunje geborene Avsenik begann seine Karriere im Jahr 1953 bei Radio Ljubljana. Der von ihm kreierte Oberkrainer-Stil zeichnet sich durch einen typischen Klang mit Akkordeon, Trompete, Klarinette, Gitarre und Bariton aus. Eines seiner bekanntesten Lieder ist das "Trompetenecho", die bekannte Titelmelodie der Fernsehsendung "Musikantenstadl".

Slavko Avsenik komponierte zusammen mit seinem Bruder Vilko mehr als 1.000 Melodien, zog sich Anfang der 1990er-Jahre aber aus dem Musikbetrieb zurück. Avsenik, von seinen Kollegen als ein Musikphänomen bezeichnet, verkaufte in seiner 40-jährigen Karriere mehr als 32 Millionen Platten und gab rund 10.000 Konzerte. Das Ensemble "Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer" hat mehr als 10.000 Nachmacher seiner Musik und 150 Fanklubs in ganz Europa.