Aufregung um eine Installation: Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald Lauder, hat die Entfernung einer umstrittenen Videoinstallation in Krakau gefordert, die Nackte beim Fangenspiel in einer Gaskammer zeigt. Die Installation des polnischen Künstlers Artur Zmijewski ist Teil der seit Mitte Mai laufenden Ausstellung "Erfahrung Auschwitz" im Krakauer Museum für Zeitgenössische Kunst.

Verständnis für Holocaust-Überlebende

"Wir sind schockiert, dass Sensationsmacherei im Gewand der künstlerischen Freiheit über Sensibilität und guten Willen triumphiert" schrieb Lauder in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Gerade an einem Ort wie Krakau sollte Verständnis für die Holocaust-Überlebenden herrschen.

Krakau, nur etwa 60 Kilometer vom ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entfernt, war über Jahrhunderte hinweg eines der wichtigsten Zentren des polnischen Judentums.

Nahe Schindler-Fabrik

Das Museum, in dem die Ausstellung gezeigt wird, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der einstigen Fabrik des deutschen Fabrikanten Oskar Schindler, dessen Einsatz zur Rettung seiner jüdischen Arbeiter in Steven Spielbergs oscarprämiertem Film "Schindlers Liste" geschildert wurde.

Seit der Entstehung des Videos "Berek" (Fangenspiel) im Jahr 1999 löst die Installation immer wieder Proteste aus.