Ab 7. Juli wiederholt ORF eins jeweils am Dienstag die ersten beiden Staffeln der „CopStories“, Staffel drei folgt Anfang 2016. Und schon wieder erweist sich Ottakring als heißes Pflaster – hier wird momentan an Staffel vier gearbeitet.

Vom niederländischen Vorbild „Van Speijk“ hat sich die ORF-Umsetzung längst emanzipiert, berichtet Chefinspektor Lukas Moosburger alias Serge Falck: „Schon in Staffel zwei“, sagt er, „betrug die Ähnlichkeit nur noch 50 Prozent, in Staffel drei waren wir weitgehend autark, und jetzt erinnert gar nichts mehr an das, was die Niederländer gemacht haben. Die Charaktere werden stetig weiterentwickelt, der Kontrast zwischen meiner Figur und dem von Johannes Zeiler gespielten Kommandanten Andreas Bergfeld wird in feinen Nuancen herausgearbeitet. Er gibt den eher proletarischen Ausländerfeind, ich bin der mit der feineren Sprache, homosexuell, aber nicht offensichtlich.“

Emotionale Zwickmühle

Nach seiner brillanten Leistung als „Faust“ in der russischen Verfilmung von Alexander Sokurov hat der Steirer Zeiler mit dieser Rolle ein stabiles Standbein gefunden: „Allein durch die Länge, wir drehen ja nun schon das vierte Jahr. In der zweiten Staffel war meine Figur noch in der emotionalen Zwickmühle zwischen Beruf und den Schwierigkeiten zu Hause mit einer psychisch kranken Ehefrau. Dem folgt eine Liebesgeschichte mit einer Bezirksstadträtin, die nicht gut endet. Was in Staffel vier los ist, verrate ich natürlich nicht.“ Nur so viel: „Im Umfeld des 16. Wiener Gemeindebezirks spielt zum Beispiel der türkische Kaffee eine besondere Rolle. Den habe ich bei einem Besuch in Istanbul kennen und lieben gelernt, und das habe ich nun auch in die Figur des Andreas Bergfeld eingebaut.“

In einer hochbrisanten Rolle präsentiert sich der Schauspieler aus Vorau demnächst in den Kinos. In „Der Fall Holec“ verkörpert er den populären Wiener Bürgermeister Helmut Zilk, wobei es eine Bandbreite von drei Jahren gibt – ab 1967. Durch die Ereignisse in dieser Zeit entwickelte sich das Gerücht, Zilk sei ein Ostspion gewesen.

Absurde Geschichten

„Sehr vertraut und doch immer wieder neu“ ist die Arbeit an der Polizeiserie für Claudia Kottal. Der Schauspielerin haben es besonders die „kleinen, teils absurden Geschichten“ angetan, mit denen man überhaupt nicht rechne. Als Bezirksinspektorin Leila Mikulov rückt aber auch ihr privates Leben stärker in den Fokus, erzählt die Schauspielerin.

Frisch verprügelt sieht Murathan Muslu aus, ab Staffel drei als Undercover-Cop mit im Team. Das verdankt der Wiener, erst im März mit dem Schauspielpreis der Diagonale geehrt (für „Risse im Beton“), der Maskenbildnerin Monika Puymann. An den „CopStories“ reizt den 33-Jährigen „die Mischung aus Komik und dem alltäglichen Geschehen in Ottakring. Es sind ja oft die kleinen Geschichten, die dann zu großen Geschichten für die betroffenen Menschen werden“. Dass sich Muslu auf dem Ottakringer Set zu Hause fühlt, ist verständlich – er wohnt ums Eck.