Schauspieler Otto Schenk:

"Mein halbes Theaterleben ist weg. Ich habe keinen Partner, der auch nur so ähnlich ist", sagte der Schauspieler im Gespräch mit der APA. "Unser Zusammenleben war ein ständiges miteinander Theaterspielen. Ich kann das Loch gar nicht schildern, das er jetzt in mein Leben reißt." Lohner habe eine zurückhaltende und nachdenkliche Seite gehabt, "aber er war überhaupt nicht zu orten, er war ein Mysterium. Er war ganz offen. Er war ein Mann aus dem Volk und konnte fabelhaft Aristokraten spielen. Er war ein Genie und ein Urtalent. Er hat so viele Geheimnisse in sich gehabt. Er war für manche ein Schüchterner und Gequälter, für andere ein Streiter, für die anderen ein Kämpfer und für wieder andere ein Verzichter und ein Streber - alles zugleich." Auch die Bezeichnung Charakterdarsteller sei letztlich eine Einschränkung, sagte Schenk: "Wenn man den Lohner bezeichnen will mit einem Fach und einem Talent, schränkt man ihn schon ein. Er war das alles - und noch viel mehr." 

Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger:

Der Tod Helmuth Lohners bedeute "einen unersetzbaren Verlust für die Josefstadt, für das deutschsprachige Theater und großen Schmerz für alle, die ihn kennen und ihm nahestanden", hieß es heute in einer ersten Reaktion des Theaters in der Josefstadt. "Helmuth Lohner war ein hinreißender Darsteller feinnerviger Charaktere, ein Sprachkünstler, dessen schauspielerische Präzision, Phantasie und Hingebungskraft bewundert wurde", wurde Direktor Herbert Föttinger in einer Aussendung zitiert. "Abseits der Bühne war er ein bescheidener Mensch von feiner Gesinnung, der auch als Direktor der Josefstadt für Toleranz, Mitmenschlichkeit und Güte stand."

Staatsoperndirektor Dominique Meyer:

"Ich bin tieftraurig über den Tod von Helmuth Lohner. Für mich war und bleibt er ein Eckstein des österreichischen Kulturlebens, ein umfassender Theatermensch", zeigte sich Staatsoperndirektor Dominique Meyer in einer Aussendung betroffen. Lohner habe "neben seinem Vermächtnis im Bereich des Sprechtheaters und des Films auch als Darsteller und Regisseur das Musiktheater geprägt und nicht zuletzt mit seiner unvergleichlichen Personifikation von Wiener Bühnentypen à la Frosch oder 'Ariadne'-Haushofmeister auch Staatsoperngeschichte geschrieben", so Meyer. Die Silvester-"Fledermaus" in seinem ersten Direktionsjahr sei für ihn unvergessen.

Bundespräsident Heinz Fischer

"Überaus große Trauer in der gesamten österreichischen Kulturszene hat die Nachricht über das Ableben von Helmut Lohner ausgelöst, der heute im 83. Lebensjahr verstorben ist, und dabei noch viele Zukunftspläne für das Theater hatte", sagte Bundespräsident Dr. Heinz Fischer zum Tod des langjährigen Direktors des Theaters in der Josefstadt. "Als hinreißender Schauspieler, als Regisseur, als Theaterdirektor und als Mensch der Kultur hat Helmut Lohner in Österreich viele Menschen begeistert und dem kulturellen Leben starke positive Impulse gegeben. Darüber hinaus war er ein besonders liebenswürdiger Mensch", sagte der Bundespräsident, der der Witwe des Verstorbenen, Frau Kommerzialrätin Elisabeth Gürtler, die derzeit besonderen beruflichen Anforderungen ausgesetzt ist, persönlich zum Ableben ihres Gatten seine tiefempfundene Anteilnahme zum Ausdruck brachte.

Bundesminister Josef Ostermayer:

"Helmuth Lohner war ein wandlungsfähiger, disziplinierter und hochsensibler Darsteller", reagierte Kulturminister Josef Ostermayer betroffen auf den Tod des großen Künstlers. "Mit Helmuth Lohner verlieren wir einen Menschen und Künstler, der die österreichische Theaterlandschaft geprägt hat wie kein anderer. Seine Darstellungskunst wie auch seine markante Stimme haben nicht nur das Wiener Theaterpublikum erfreut, unterhalten, begeistert und auch nachdenklich gestimmt, sondern auch in Leidenschaft versetzt. Seine Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen und in der Josefstadt ist zur Theatergeschichte geworden. Nicht nur auf der Bühne, aber auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen repräsentierte Lohner das 'Österreichische' in seiner besten Form. Helmuth Lohner war immer ein Mann des Theaters und zwar auf allen Ebenen. Seine Bereitschaft, als Direktor des Theaters in der Josefstadt zur Verfügung zu stehen, zeigt dies am nachdrücklichsten. Wir alle verlieren mit seinem Tod nicht nur eine Leitfigur des deutschsprachigen Theaters, sondern auch eine Person, die uns Kunst in seiner schönsten Form miterleben ließ. Mein tiefes Beileid gilt seiner Familie, den Angehörigen und allen Freunden dieses großartigen Künstlers".

Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny:

"Helmuth Lohners Tod ist ein unglaublicher Verlust für die gesamte Kulturwelt", reagierten Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny tief betroffen auf das Ableben des großen Künstlers. "Lohner spielte ausschließlich große Rollen - sei es als Schauspieler, Theaterdirektor, Intendant oder Regisseur - wenn er die Bühne betrat, überzeugte er in jeder Rolle. Und er tat dies stets mit Intelligenz, Moral und einer schier endlosen Kreativität. Das Theater war sein Leben, die Bühne in der Josefstadt ebenso sein zu Hause, wie Film und Fernsehen. Als engagierter Bürger mit Haltung hat er sich auch für die Zivilgesellschaft eingesetzt und sich für Weltoffenheit engagiert. Dem Theater in der Josefstadt blieb er stets treu, auch und gerade in schwierigen Zeiten. Helmuth Lohners große Wiener Theaterfamilie bleibt zurück in Trauer, aber auch in Dankbarkeit für das, was er ihr geschenkt hat".

ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter

"Diese Nachricht macht mich sehr sehr traurig", meinte ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter in einer Aussendung. "Helmuth Lohner war einer der ganz Großen - ein Volksschauspieler, ein Charakterdarsteller, ein Theatermensch wie es nur selten einen gibt. Wir verdanken ihm wunderbare Erlebnisse und Momente auf den bedeutenden Bühnen des Landes und auch im Fernsehen." Lohner repräsentiere eine ganze Epoche der österreichischen Theaterwelt und stehe für beispiellose Schauspielkultur. "Helmuth Lohner hat uns als Theatermann auf und hinter der Bühne zum Lachen und zum Weinen, zum Nachdenken und Verstehen gebracht. Er hat sein Talent sensibel eingesetzt und versucht, an andere weiterzugeben. Wer ihn auf der Bühne erleben durfte, wird das nicht vergessen."

SPÖ-Kultursprecherin Elisabeth Hakel

"Mit Helmuth Lohner ist eine ganz große Persönlichkeit von uns gegangen", sagte SPÖ-Kultursprecherin Elisabeth Hakel. "Sein Tod ist ein großer Verlust für die österreichische Kultur." - "Mit Helmuth Lohner geht ein großer Künstler von uns, wie er nicht nachzubesetzen ist", meinte der freiheitliche Kultursprecher Walter Rosenkranz. "Helmuth Lohner hat als Schauspieler und Regisseur Generationen von Österreichern begeistert. Er war das personifizierte 'Theater in der Josefstadt'. Unvergesslich bleibt uns auch Lohners komisches Talent."

Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der "Grünen":

"Mit Helmuth Lohner verliert das österreichische Theater einen für das Land und seine Kultur geradezu stellvertretenden Darsteller. Seine großartige Verwandlungskunst war besonders dann verblüffend, wenn er als gemütlicher und gutmütiger Mensch, der er zweifelsfrei war, mit großer Empathie und Genauigkeit gegenteilige Charaktere imitierte. Das machen ihm wenige nach. Lohner steht aber auch für eine bestimmte Form des Theaters im Land, die wenig prätentiös die Bühnenakteure - vor allem - spielen hat lassen."