Von Sehgals Arbeiten gibt es keine Fotos, keine Aufzeichnungen. Sie existieren nur im Moment, wobei der Künstler meist auf die Hilfe anderer Performer zurückgreift, die seine Vorstellungen umsetzen. So war etwa 2013 beim donaufestival in Krems eine Aufführung zu sehen, bei der sich zwei Menschen in der großen Halle der Kunsthalle quasi als performative Installation im stummen, weil rein körperlichen Zwiegespräch miteinander befanden. Im selben Jahr erhielt Sehgal bei der Kunstbiennale in Venedig den Goldenen Löwen als bester Künstler.

Der 1976 in London geborene Sehgal betrachte seine Kunst "als immaterielle Wertschöpfung ohne bleibendes Produkt", heißt es in der Aussendung weiters. "Mit seiner unverwechselbaren Kunstsprache schafft er Räume der Spiritualität, in denen jeder Platz hat. Er verführt Besucher zur Selbstprüfung und zum Nachdenken über wesentliche Fragen des Lebens."

Mit dem Globart Award sollen die Preisträger ermutigt werden, "authentisch ihren Weg zu gehen". Die undotierte Auszeichnung wird in unregelmäßigen Abständen von der nach Eigenbeschreibung "Ideenbörse für kreative Projekte" vergeben. Bisherige Preisträger waren u.a. Yehudi Menuhin, Vaclav Havel, Freda Meissner-Blau oder Riccardo Muti. Die Globart Academy beschäftigt sich heuer von 24. bis 26. September im Kremser Kloster UND mit dem Thema "How far can we go? Alles ist möglich - Wie Generationen Grenzen verschieben".