Ausnahmezustand herrschte vergangenen Sommer, als Tom Cruise anlässlich der Dreharbeiten zu "Mission: Impossible - Rogue Nation" in Wien weilte. Dass nun auch die Weltpremiere des Actionstreifens am 23. Juli in der als Hauptmotiv dienenden Staatsoper stattfindet, gehe laut Vienna Film Commission explizit auf den Wunsch des Hollywoodstars zurück - und sei in dieser Form neu für die Stadt.
"Es hat noch nie eine Weltpremiere dieser Größenordnung in Wien gegeben", zeigte sich Film-Commission-Chefin Marijana Stoisits im APA-Gespräch stolz. "Dass sie hier gedreht haben, war schon großartig. Dass sie jetzt auch noch die Weltpremiere hier veranstalten, ist wirklich ein Clou und eine große Bestätigung für unsere Arbeit." Wenige Wochen nach dem Song Contest ziehe damit erneut ein Großevent in die Bundeshauptstadt ein, "wo wirklich nicht nur Europa, sondern die ganze Welt draufschaut. Das ist ziemlich genial, besser geht's nicht."
Ende August waren die Dreharbeiten zum fünften Teil der "Mission: Impossible"-Reihe in Wien angelaufen, danach ging es u.a. nach Marokko und England. Als Wiener Drehorte dienten Regisseur Christopher McQuarrie sowie seinen Hauptdarstellern Tom Cruise, Simon Pegg und Rebecca Ferguson, die gemeinsam mit den Produzenten zur Weltpremiere erwartet werden, vor allem die Staatsoper sowie die U-Bahn-Station Schottenring. Schon damals habe Wien-Freund Cruise gemeint, dass sich das prunkvolle Ambiente und nicht zuletzt die Feststiege der Oper für die Weltpremiere eignen würden, so Stoisits. Weil der Kinostart damals noch für Weihnachten 2015 und damit mitten in der Opernsaison angedacht war, sei das aber "aussichtslos" gewesen.
Erst die Vorverlegung des Kinostarts auf den 31. Juli in den USA bzw. den 6. August in Österreich hat jene Gelegenheit geboten, die auch Staatsoperndirektor Dominique Meyer begrüßt. "Ich freue mich sehr, dass Tom Cruise und sein Team letzten Sommer so begeistert waren in der Wiener Staatsoper zu drehen, dass sie nun tatsächlich unserer Einladung gefolgt sind, die Weltpremiere hier zu feiern", so Meyer gegenüber der APA. "Ich bin mir sicher, es wird ein schönes Fest, das Wien erneut ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit bringen wird."
Für Cruise ist es der bereits dritte Wien-Besuch innerhalb von zweieinhalb Jahren: Im April 2013 stellte er im Gartenbaukino den Science-Fiction-Film "Oblivion" vor, präsentierte sich trotz Schneeregen am roten Teppich stundenlang mit Interviews, Autogramm- und Fotosessions als Star zum Anfassen. Eine Filmpremiere in dieser Größenordnung nun in einem Opernhaus und keinem Kino zu veranstalten, sei nun eine "besondere Herausforderung", unterstrich Stoisits. "Aber auch hier laufen im Hintergrund schon seit ein paar Monaten die Vorbereitungen, um die Oper zum perfekten Kinoort zu machen." Auch der Ring soll, wie schon für die spektakulären Stunts im Sommer, abgesperrt werden. Denn: "Wenn man's schon mal macht, dann ordentlich."