Die Tante des Musikers Harri Stojka wurde 1933 als eines von sechs Kindern einer Lovara-Roma-Familie in der Steiermark geboren. Unter dem NS-Regime wurde sie kurz vor ihrem zehnten Geburtstag nach Auschwitz deportiert, dann nach Ravensbrück und schließlich nach Bergen-Belsen, wo sie gemeinsam mit ihrer Mutter und Schwester befreit wurde.

Mitte der 1980er-Jahre begann Ceija Stojka gemeinsam mit ihrem Bruder als Erste in Österreich, das Schweigen über die Verfolgung der Roma und Sinti im Nationalsozialismus und die Diskriminierung in der Zweiten Republik zu brechen. Sie fand für das Erlebte Worte und bildnerische Ausdrucksmittel. Die Künstlerin verarbeitete ihre Vergangenheit in farbenprächtigen Darstellungen, die aber trotzdem das Grauen zeigen, wie etwa in einem Bild aus 1997, in dem ausgemergelte, nackte Frauen zu sehen sind. Der mündlich überlieferte Titel: "Die Schönen von Auschwitz".

Stojka vermittelte ihre Erlebnisse stets als warnende Erinnerung: "Ich habe Angst, dass Europa seine Vergangenheit vergisst und Auschwitz nur schläft. Antiziganistische Bedrohungen, Strategien und Aktionen besorgen mich zutiefst und machen mich sehr traurig". Ihre Werke erregten international Aufmerksamkeit, ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Die Künstlerin erhielt viele Preis und Anerkennungen, 2009 wurde sie durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur zur "Professorin" ernannt. Sie starb im Jänner 2013 in Wien.