Für Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ist "der chinesische Markt für Linz sehr wichtig" und auch der künstlerische Leiter des Brucknerfestes, Hans-Joachim Frey, bezeichnete China als "interessanten Wirtschaftsraum". Auf die engen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und China verwies auch der chinesische Botschafter in Wien, Bin Zhao. Die Chinesen würden nicht nur das Neujahrskonzert und die Salzburger Festspiele kennen, sondern auch das Linzer Brucknerfest, meinte er. Hoffnungsvoll blickt auch der Linz-Tourismus auf die Veranstaltung und ihre Ausstrahlung bis China.

Zum China-Schwerpunkt gehören zwei Konzerte des Macao Orchestra, das damit erstmals in Österreich gastiert. Dessen Dirigent wird auch das Bruckner Orchester Linz bei der Eröffnung des Festivals leiten. Ein Chorkonzert des Tian-Kong Women's Chorus sowie eine große Ausstellung der chinesischen Partnerstadt von Linz, Chengdu, sind weitere Programmpunkte. Insgesamt kennzeichnen Ensembles und Künstler aus dem Osten - speziell aus Russland und dem Fernen Osten - das Brucknerfest: so etwa das Mariinsky Orchester St. Petersburg mit zwei Konzerten, die Moscow City Symphony-Russian Philharmonic, die Moskauer Kammeroper Boris Pokrovsky, das Korean Symphonic Orchestra, das Qatar Philharmonic Orchestra, sowie Orchester, Chor und Solisten aus Armenien und auch Musiker aus Wladiwostok. Das Bruckner Orchester Linz, die Wiener Philharmoniker (unter Semyon Bychkov) sowie das L'Orfeo Barockorchester vertreten Österreich.

Trotz 44 Veranstaltungen innerhalb eines Monats und Großsponsoren aus der Wirtschaft gibt es unverkennbar auch Sparzwänge: Abgesehen von den wohl preisgünstigeren Fernost-Orchestern und heimischen Künstlern wird als klassische Klangwolke erstmals ein "Stehkonzert" bei freiem Eintritt im Großen Saal des Brucknerhauses angekündigt. Die "Open Air"-Übertragung des Bruckner Orchesters in den Donaupark wird es voraussichtlich nicht mehr geben.