Als Grund nennt Lehner das Ausbleiben der Förderungen von gleich zwei Stellen. "Vom Bund haben wir heuer 140.000 Euro bekommen - damit haben wir bis jetzt den Betrieb bestritten. Doch die Förderungen von Stadt und Land fehlen uns noch." Wegen der Gemeinderatswahl gibt es in Klagenfurt noch kein Budget, was sich auch auf die Auszahlung der Kulturförderungen auswirkt. Doch ob das "klagenfurter ensemble" auch heuer, wie im Vorjahr, 110.000 Euro bekommt, sei laut Lehner unklar - denn auch die Stadt müsse sparen.

Vom Land erwartet Lehner noch vertraglich zugesicherte 40.000 Euro, die nach Vorlage des Jahresabschlusses ausgezahlt werden - doch mit dieser Summe werde man keine großen Sprünge machen können, erklärt der Künstlerische Leiter: "Die 40.000 Euro sind per Dreijahresvertrag vereinbart - viel zu wenig Geld. Eine Produktion kostet zwischen 60.000 und 70.000 Euro", so Lehner, der sich vom Land eine deutlich höhere Förderung wünscht.

Der Produktionsstopp des "klagenfurter ensembles" betrifft vier Mitarbeiter, die mit Juni gekündigt werden. Und auch eine Produktion hätte man schon am Spielplan gehabt: "Die Loiblsaga" hätte im Juni Premiere feiern sollen, laut Ensemble-Sprecherin Tina Perisutti haben bereits Schulklassen ihren Besuch des Stückes zugesagt, welche das vor 70 Jahren befreite Konzentrationslager am Loiblpass thematisiert. Die Premiere von "Die Loiblsaga" wird nun auf unbestimmte Zeit verschoben.

Das "klagenfurter ensemble" hat im Jahr 2014 Förderungen in der Höhe von 325.000 Euro bezogen (140.000 Euro vom Bund, 75.000 Euro vom Land und 110.000 Euro von der Stadt). Das Gesamtbudget liegt bei rund 400.000 Euro.