Der Tribute-Gast Sergei Loznitsa habe sich "als Geschenk fürs Festival" entpuppt. Der gebürtige Ukrainer und preisgekrönte Regisseur nahm sich die ganze Woche Zeit für ausführliche Gespräche und eine Meisterklasse. Besonders freut Dollhofer, "dass wir viele junge Leute fürs Kino begeistern und ihnen über Filme ein Europa-Bild abseits des Mainstreams vermitteln konnten". Es sei ein sehr politisches Festival gewesen. Bereits in den Eröffnungsreden war die "Festung Europa" Thema und die Rolle von Crossing Europe, die Vielfalt Europas und Gesellschaftspolitik zu vermitteln, wurde gewürdigt.

Es sei Aufgabe des Festivals, zeitgenössisches, manchmal auch unbequemes oder exzentrisches, gesellschaftspolitisches Autorenkino aus Europa zu ermöglichen, betonte Dollhofer. Bei der Eröffnung sei auch deutlich geworden, dass die Entscheidungsträger hinter Crossing Europe stehen. Deshalb sei sie für die künftige Finanzierung zuversichtlich, unter dem Motto "gemeinsam wachsen im Rahmen der Möglichkeiten". Man biete auch Sponsoren eine attraktive Plattform. Heuer wurden zehn Prozent mehr Tickets als vergangenes Jahr verkauft.

Die starke Präsenz von heimischen Filmschaffenden sei ein schönes Zeichen, dass das Festival nicht nur passiv konsumiert werde, sondern man sich auch aktiv daran beteiligen möchte. Bereits jetzt denkt die Intendantin an das nächste Jahr, nimmt viel Feedback mit und wird bald die ersten Filme sichten, bevor es zu den Filmfestspielen nach Cannes geht und im September zum spanischen Filmfestival in San Sebastian, wo sie als Programmdelegierte fungiert.