Dass das Salzburger Trio The Makemakes am 1. Mai für die steirische SPÖ vor dem Grazer Rathaus spielen wird, sorgt weder beim ORF noch bei der EBU, dem Dachverband der Eurovisionssender, für großes Aufsehen. Die Opposition sieht in diesem musikalischen Beitrag beim Wahlkampfauftakt allerdings eine Verfehlung.
Fakt ist: Als Song-Contest-Vertreter Österreichs sind den drei Rockmusikern vom Mondsee während der Live-Show am 23. Mai „Texte, Ansprachen und Gesten politischer Natur untersagt“. So steht es in den Statuten des Eurovisionsspektakels. Verboten sind Liedtexte oder eine Bühnenshow, die den Wettbewerb allgemein in Misskredit bringen könnten.

Kein Einfluss

Als Nachfolger von Conchita wurden The Makemakes bekanntlich im Rahmen von vier Hauptabendsendungen ausgewählt. Der ORF erklärte auf Anfrage der Kleinen Zeitung: „Der ORF hat auf Tour- und Veranstaltungspläne von The Makemakes keinen Einfluss. Vertraglich ist zwischen den Künstlern und dem ORF vereinbart, dass The Makemakes für Promotion-auftritte zum Eurovision Song Contest dem ORF zur Verfügung stehen. Darüber hinaus steht es den Künstlern frei, bei Konzerten und Veranstaltungen nach eigenem Ermessen aufzutreten.“ Am Wochenende etwa waren Sänger Dominic Muhrer, Markus Christ (Bass) und Flo Meindl (Schlagzeug) in London, um für „I Am Yours“ die Werbetrommel zu rühren. Zudem bereisten sie Belgrad, Krakau, Prag, Budapest, Moskau und Ljubljana, um die dortigen Song-Contest-Vertreter zu treffen und bei gemeinsamen Pressekonferenzen Stimmung für einen möglichen Punkteregen am 23. Mai zu machen.

Absolviert haben The Makemakes auch schon die Dreharbeiten für die Video-„Postkarte“, die bis zu 190 Millionen Zuschauer beim Finale sehen werden. Diese bloß 45 Sekunden kurzen Postkarten laufen ja jeweils vor dem Live-Auftritt eines Kandidaten und sollen eine österreichische Besonderheit widerspiegeln. Für die Band wurde der „Wildsau Dirt Run Hellsklamm“ in Niederösterreich ausgesucht.

The Makemakes beim
The Makemakes beim "Wildsau Dirt Run" © APA/Wohlgenannt


„Das war zwischendurch richtig gefährlich. Danach wussten wir, warum man dafür nicht unsere Konkurrenten aus den 39 anderen Ländern vor die Kamera geholt hat“, erklären The Makemakes mit einem Schmunzeln. Bei dem Hindernisparcours werden die physischen und mentalen Grenzen ausgelotet. So sind die Burschen nun für alle Gefahren des Song Contest gerüstet.