70.000 Quadratmeter Hightech-Stoff in Gelb-Orange werden den See temporär verfremden und zu Erkundungen aus ungewöhnlicher Perspektive einladen. "Man wird die Wellen unter den Füßen spüren", sagte der bald 80-jährige bulgarisch-amerikanische Künstler. Auch von den umgebenden Bergstraßen aus wird die begehbare Kunst-Installation mit dem Titel "The floating piers" im See zu sehen sein. 16 Tage im Juni 2016 stehen dafür zur Verfügung.

Die Installation wird Tag und Nacht von allen Seiten und Punkten aus zugänglich sein, ihre Begehung ist gratis. Die Stoffstege bestehen aus dicht gewobenem Nylon, getragen von 20.000 miteinander verbundenen Kanistern. Eine große Rolle bei dem Kunstprojekt spielen Freiwillige, erklärte Christo. Sie werden beim Anbringen der gigantischen Stoffbahn im See helfen. Der Künstler plant, die Freiwilligen in ganz Europa zu rekrutieren und vor Ort einzuweisen.

Christo und seine 2009 gestorbene Frau Jeanne-Claude erlangten unter anderem durch ihre spektakuläre Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 Bekanntheit. Auch eine der berühmtesten Seine-Brücken, die Pont Neuf in Paris, ließen sie kunstvoll unter Stoffbahnen verschwinden. Den New Yorker Central Park schmückten sie für ein Kunstprojekt mit tausenden safrangelben Fahnen, sie umhüllten Inseln vor der Küste von Florida mit bunter Folie und stellten Hunderte bunter Schirme in Japan und in Colorado auf.