In einer Gedenkfeier mit hochkarätigen Gästen verabschiedet sich die Hansestadt Lübeck am 10. Mai von Literaturnobelpreisträger Günter Grass. Die Hauptrede im Theater Lübeck soll US-Schriftsteller John Irving halten. Grass' Tochter Helene und der Schauspieler Mario Adorf wollen Passagen aus Werken des Schriftstellers lesen. Grass war am 13. April im Alter von 87 Jahren in einem Lübecker Krankenhaus gestorben.

Zu der Gedenkfeier, die vom Günter Grass-Haus und dem Steidl Verlag veranstaltet wird, werden auch zahlreiche Schauspieler, Schriftsteller und Weggefährten des Literaturnobelpreisträgers erwartet, darunter Regisseur Volker Schlöndorff, der 1979 Grass' Roman "Die Blechtrommel" verfilmt hat.

Bekannt wurde nun auch, dass der Literaturnobelpreisträger  bisher unveröffentlichte Tagebücher hinterlassen hat. "Da ist noch einiges zu erwarten", sagt der Leiter des Günter Grass-Hauses in Lübeck, Jörg-Philipp Thomsa. Bis zuletzt habe Grass seiner Sekretärin aus Tagebüchern diktiert, die aus der Zeit um 1995 stammten. Damals war Grass von Berlin nach Lübeck gezogen.

Diese Tagebücher habe Grass wohl noch veröffentlichen wollen. Die Nachlassverwalter müssen nun entscheiden ob sie alle Tagebücher veröffentlichen. "Ich weiß nicht, ob Grass Sperrfristen vorgegeben hat", so Thomsa.