Ergänzt wird die Ausstellung der wohl prominentesten Bühnenkleider des Theaters mit Schuhen und einigen Accessoires der Schauspielerinnen aus den Aufführungen. Dazu kommt das Kostüm des ersten weiblichen Todes, in das Ulrike Folkerts in der Inszenierung von Christian Stückl im Jahr 2005 geschlüpft ist. Präsentiert werden die Kleider in einem Saal der Galerie und vor allem im Nordoratorium des Domes nicht einfach auf Kleiderpuppen oder an der Wand aufgehängt, sondern frei schwebend, wie Erika Oehring, Ausstellungskuratorin und Leiterin der Residenzgalerie, betonte: "Mir ging es darum, den Raum wirken zu lassen. Das funktioniert mit den dreidimensionalen, skulpturalen Textilien natürlich besser als mit Gemälden. Zudem haben wir uns auf eine überblickbare Auswahl beschränkt und bei der Hängung der Kleider sehr genau auf die Abstimmung der Farben geachtet."

Von Sunnyi Melles Anfang der 1990er Jahre über Maddalena Crippa, Dörte Lyssewski bis zu Veronica Ferres, Nina Hoss, Marie Bäumer, Sophie von Kessel, Birgit Minichmayr und - seit 2013 - Brigitte Hobmeier, sie alle sind mit jenen Kleidern vertreten, auf die das Publikum zumindest bei den Premieren mit besonderer Spannung gewartet hat. Davor aber haben Designer, Bühnenbildner und Schneider lange am Outfit der Buhlin getüftelt, wie Dorothea Nicolai, Direktorin "Kostüm und Maske" der Salzburger Festspiele und Ausstellungskuratorin, erläuterte: "Das ist ein langwieriger Prozess. Und am Ende kommt dabei ein Haut Couture-Kleid heraus, ein präzis an den Körper der Schauspielerin und die Ästhetik der Inszenierung angepasstes Kleidungsstück."

Buhlschaft, dieses mittelhochdeutsche Wort bedeutet Beischläferin, wie der Beitext der Ausstellung erklärt. "Das Kleid dieser Frau soll ihre Weiblichkeit und Verführungskunst unterstreichen", sagte Nicolai weiter. "Darüber hinaus haben wir alle eine Sehnsucht nach Schönheit. Und dieses Stück Stoff drückt das Leben, die Liebe und eben dieses Schönheit aus, und darauf sind natürlich alle neugierig."

Die Kleider von Kostümbildnern wie Marlene Poley, Moidele Bickel, Annamaria Heinreich, Jorge Jara oder Olivera Gajic sind Teil der Festspielgeschichte. Sie werden nach der Ausstellung in einem klimatisierten Fundus aufbewahrt.

(S E R V I C E - "Die Kleider der Buhlschaft" - Ausstellung im Salzburger Domquartier und in der Residenzgalerie von 16. April bis 1. November. Die Öffnungszeiten: Bis zum Sommer täglich außer Dienstag von 10.00 bis 17.00 Uhr. 0662 / 840 451, .)