Von seinem Herzinfarkt im Jahr 2014 hat sich Karl Moik nie richtig erholen können. Nun ist der Mitbegründes des "Musikantenstadls", der über 25 Jahre hinweg Millionen Zuseher begeistert hat, im Alter von 76 Jahren in einer Salzburger Klinik verstorben. Dort soll er wegen Nierenproblemen behandelt worden sein. Nach Informationen der "Bild" wurde er zuletzt immer schwächer und hatte Wasser in seiner Lunge.
Moik wurde am 19. Juni 1938 in Linz geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Hallein bei Salzburg auf. Er absolvierte eine Lehre als Werkzeugmacher und arbeitete als Vertreter von Kopiergeräten und Fernsehantennen. Außerdem lernte er Klavier und Akkordeon und machte eine Sprechausbildung am Salzburger Mozarteum. Sein Show- und Musiktalent demonstrierte er als Mitglied des Jazz-Trios "Jolly Austrian", mit dem er durch ganz Europa tingelte. In dieser Zeit versuchte er sich auch als Interpret volkstümlicher Lieder. Als Ansager bei einem Fußballspiel fiel er einem ORF-Redakteur auf, der ihn ins Studio des Senders vermittelte.
1973 machte Moik erstmals nachhaltig auf sich aufmerksam, als er beim ORF in Linz die Rundfunksendung "Volkstümliche Hitparade" durchsetzte und moderierte. 1980 schließlich konzipierte er für den ORF die Volksmusik-Fernsehsendung "Musikantenstadl", die mit Moik als Moderator ungewöhnliche Popularität gewann - in den 1980er-Jahren lockte die Sendung über drei Millionen Österreicher und ein Vielfaches an Deutschen vor die Fernsehschirme. Über die eigentliche Volksmusik hinaus widmete sich der "Musikantenstadl" immer mehr ganz allgemein der populären Musik und ließ auch Raum für Operettenmelodien.
Moiks Moderationsstil, der von Gesangseinlagen sowie seinem oft direktem Schmäh geprägt war (weil er in einer Sendung 2004 etwa Italiener als "Spaghetti-Fresser" bezeichnet hatte, erntete er heftige Kritik und entschuldigte sich), schien unverzichtbar für den "Stadl". Dennoch wollten ARD und ORF Moik gegen Ende zum Rücktritt bewegen, mit Andy Borg war bereits ein Nachfolger gefunden. Am 31. Dezember 2005 hieß es dann für Moik nach 25 Jahren und zahlreichen Reisen um die Welt in Klagenfurt zum letzten Mal "Servas, pfiat Gott und auf Wiedersehen". Mit einem leichten Schlaganfall im Anschluss an die letzte Sendung sorgte Moik jedoch auch nach seinem Abtritt für Aufsehen. Schon 2004 hatte er einen Herzinfarkt erlitten.
Bereits zu Lebzeiten wurde der Publikumsliebling für seine Verdienste um die Kultur geehrt und erhielt etwa 2003 das Große Goldene Ehrenzeichen der Stadt Linz. Außerdem wurde ihm im August 2004 der Ehren-Professorentitel verliehen. 2004 und 2007 erhielt Moik eine Krone der Volksmusik.
Seit 1964 war er mit der Kärntnerin Edith verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder.