"Für mich ist der Nino aus Wien genauso willkommen wie die Wiener Philharmoniker", so ein gut gelaunter Naske, der sich allerdings "natürlich nicht" über die nun beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer von zehn auf 13 Prozent freut, wie er der APA auf Nachfrage sagte. Die Zusatzbelastung betrage bei 9,1 Mio. Euro an Kartenerlösen rund 270.000 Euro, "die wir irgendwie finanzieren müssen". Eine Weitergabe an das Publikum würde er gerne vermeiden, zudem bekräftigte er den Appell von Musikervereins-Chef Thomas Angyan, die Erhöhung erst ab Juli 2016 einzuführen, um sie in der Saison 2016/17 einpreisen zu können. Für die kürzlich vom Bund gewährte Subventionserhöhung um 100.000 Euro sei man zwar sehr dankbar ("Das ist ein wichtiges Zeichen!"), angesichts der Mehrwertsteuererhöhung trage diese jedoch nur wenig zum Abbau des "Schuldenrucksacks" bei.

Abseits des Programms gibt es ab Herbst auch einige Neuerungen wie etwa das Angebot, Tickets zu Hause auszudrucken oder nach Konzertende ein E-Mail mit den Informationen zu den gespielten Zugaben zu erhalten. Ab sofort ist auch die neue Website online, auf der man Karten direkt im "Saalbild" buchen und sich schon einen Eindruck von der Sicht auf die Bühne machen kann.

In der kommenden Saison gibt es sechs Porträtkünstler: Neben Hilary Hahn, die auch einen Abend in der Brunnenpassage gestalten wird, widmet man sich unter anderen auch verstärkt Thomas Hampson, dem Saxophonisten und Flötisten Wolfgang Puschnig oder dem Pianisten und Dirigenten Stefan Vladar, der demnächst seinen 50. Geburtstag feiert. Zehn Konzerte geben die Wiener Symphoniker im Großen Saal, darunter Bachs h-moll-Messe unter Chefdirigent Philippe Jordan am 12. Dezember oder Schumanns "Faust-Szenen" unter Daniel Harding am 22. November. Fortgeführt wird die im Vorjahr eingeführte Schiene "Fridays@7", in der jeweils ein Solokonzert und ein symphonisches Werk auf dem Afterwork-Programm stehen.

An internationalen Orchestern gastieren etwa die Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott mit Werken von Purcell, Ligeti und Richard Strauss (11. Juni 2016), das London Symphony Orchestra unter Valery Gergiev mit Bartok und Strawinski (12. Oktober) oder das Tschaikowsky Symphonieorchester Moskau mit Julian Rachlin an der Violine (30. November). In der Reihe Meisterwerke freut sich Naske ganz besonders auf Mahlers 9. Symphonie, die die Wiener Philharmoniker am 16. November mit Daniel Barenboim am Pult zum Besten geben. Das ORF Radio-Symphonieorchester (RSO) - laut Naske "der Herzpartner des Hauses" - ist mit sechs Konzerten zu Gast. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spielt im Rahmen der Schiene "Symphonie Classique" die vier Brahms-Symphonien unter Paavo Järvi (5. und 6. Dezember).

Dem Originalklang widmet man sich in insgesamt acht Konzerten, etwa mit einem Auftritt des Bach Collegium Japan, das am 15. April 2016 "Bach-Blüten" zu Gehör bringen wird. Das Klangforum Wien widmet sich in sieben Konzerten den "Generationen" und verführt das Publikum mit zahlreichen Erstaufführungen. Die Brahms-Klavierquintette stehen in der Kammermusik-Reihe am 26. Mai 2016 auf dem Programm - "Ich weiß nicht, was man sonst noch wollen könnte", so Naske.

Die "unbegrenzten Möglichkeiten des Rhythmus" erforscht man wieder im Rahmen der "Percussive Planet"-Konzerte, im Zuge derer Martin Grubinger auch mit Thomas Hampson kollaborieren wird (23. Oktober). Der Nino aus Wien findet seinen Weg ins Konzerthaus im Rahmen von "Local Heroes" am 18. März, an weiteren Terminen stehen Auftritte von Garish oder Manu Delago Handmade auf dem Programm. Die Tiger-Lillies sind am 3. Dezember zu Gast, wenn sie Ewald Andre Duponts "Variete" "neu erlebbar" machen. Naskes Zusammenfassung: "Vielfalt ist bei uns kein rein theoretisches Ziel."