Die Veranstaltung finde solange statt, solange sie originell ist, betonte Kulturreferent LH Josef Pühringer (ÖVP) erneut und verwies auf das "Erfolgsgeheimnis": eine Durchmischung von Dachwanderung, Stadtbesichtigung aus ungewöhnlicher Perspektive, Installationen, Spiel und urbanen Raumerlebnissen. Vögel seien ein naheliegendes Thema gewesen, sagte Pühringer. Augenzwinkernder Nachsatz: "Nach dem 'Höhenrausch' wird das Ansehen der Papageien in Oberösterreich deutlich höher sein."

Die intelligenten Tiere sollen, so Martin Breindl von der Künstlergruppe alien productions, auf keinen Fall vorgeführt werden, sie seien vielmehr das Zielpublikum und die Besucher die Zaungäste. Seit vier Jahren erforscht das Kollektiv in enger Zusammenarbeit mit Zoologen, wie Papageien auf musikalische Reize reagieren und selbst Sounds produzieren - u.a. mit einem Keyboard und einer Spielzeuggitarre. "Sie mögen eher die noisigen, die trashigen Klänge." Man zwinge sie nicht zu musizieren, betonte Julia Bellmann von der ARGE Papageienschutz.

Der voestalpine open space mit seiner Stahlkonstruktion wird zu einer "besonderen Voliere", in der für die gesamte Veranstaltungsdauer an die 20 Tiere leben, so der künstlerische Leiter des OÖ Kulturquartiers, Martin Sturm. Abends verwandelt sich die Fläche wie schon im Vorjahr in ein Sommerkino, tagsüber übernehmen quasi die Vögel die Regie: mit Filmsequenzen und akustischen Erlebnissen. Schweben und Kreisen fast wie Papageien können die Besucher mit einem Bungee-Trampolin und in einem Kettenkarussell, für das eigene Miniaturen komponiert wurden. Auch Künstler setzen sich mit dem Thema auseinander, allen voran Mark Dion. Er ist laut Sturm "in der Bildenden Kunst ungefähr das, was Robert Wilson fürs Theater ist", und hält neben Zebrafinken rund 350 Objekte in einer Art Wunderkammer bereit.