Nach etlichen Kritiker-Lobeshymnen war auch das Votum der Jury für die ORF-Bestenliste für den Monat März recht vorhersehbar. Arno Geiger liegt mit seinem Roman "Selbstporträt mit Flusspferd" (Hanser-Verlag), der grandiosen Geschichte über einen zerklüfteten Protagonisten, der mit seinen 22 Jahren zu alt ist, um noch ein Jugendlicher zu sein, und zu jung, um sich in der "Erwachsenenwelt" etablieren zu können, an der Spitze. Auf Platz zwei landete Iris Hanika mit ihrem neuen, ebenfalls exzellenten Roman Roman "Wie der Müll geordnet wird" (Droschl Verlag). Sie teilt sich diesen Platz mit Michel Houellebecqs rabenschwarzer Vision "Unterwerfung" (DuMont). Der Droschl Verlag ist mit einer weiteren Autorin präsent: Gertraud Klemms zynische Mutter-Tochter-Geschichte "Aberland" schaffte es auf den vierten Platz.

Monumental

Ein Blick über die Grenzen nach Deutschland: Den ersten Platz auf der renommierten SWR-März-Bestenliste nimmt Ian McEwan mit "Kindeswohl" (Diogenes) ein, gefolgt von Stefano D'Arrigos monumentalem Roman "Horcynus Orca", der lange Zeit als unübersetzbar galt und auf eine Stufe mit "Ulysses" von James Joyce gestellt wird.