Es ist ein Kampf der TV-Epochen, der veränderten Fernsehgewohnheiten und einer sich wandelnden Film- und Fernsehindustrie: Online-Streaming-Dienste auf der einen Seite und klassische Videotheken auf der anderen Seite. Die deutsche Stiftung Warentest hat die unterschiedlichen Angebote verglichen und auf ihre Tauglichkeit hin getestet. Das Ergebnis: Von den 13 getesteten Online-Diensten erreichte keiner eine bessere Note als "befriedigend" - besonders das Angebot war in den Augen der Tester mangelhaft, weil zu klein. Der US-Anbieter Netflix erhielt überhaupt nur die Gesamtnote 4,0 und landete damit gemeinsam mit Watchever auf dem letzten Platz. Die beste Benotung erreichte Amazon Instant Video mit 3,5, gefolgt von Sky Snap (3,6). 

Doch wie vergleicht man Offline- und Online-Videotheken?
Stiftung Warentest erstellte dafür eine Liste aus 100  populären Filmtiteln. Diese suchten sie in einer Berliner Videothek, wo sie immerhin 83 der 100 Filme fanden. Im Vergleich dazu: Bei iTunes (der Web-Anbieter mit dem höchsten Wert) fanden sie 71, bei Maxdome (der Web-Anbieter mit dem geringsten Wert) nur sieben der gewünschten Filme.

Kritik auch an AGBs

Auch das Serienangebot wurde unter die Lupe genommen. Selbst bei jenen Online-Anbietern, die dabei am besten abschnitten, konnte nur ein Viertel der gesuchten Serien entliehen werden. Größer ist die Auswahl nur, wenn der Nutzer bereit ist, die Serie zu kaufen, statt zu leihen. Auch mit den AGBs der Online-Anbieter waren die deutschen Profi-Tester unzufrieden. In den Vetragswerken würden bei mehreren Anbietern ungültige Bedingungen stehen. Bei aller Kritik fanden die Tester auch positive Aspekte: Die hohe Bild und Tonqualität der meisten Anbieter wurden hervorgehoben.

Methodisch ist der Test nicht unproblematisch: Wer klassische Videotheken mit Online-Videodiensten vergleicht, trifft auf unterschiedliche Voraussetzungen. Online-Anbieter sind meist keine Generalisten und können aus rechtlichen Gründen nicht jeden Film und jede Serie anbieten. Stattdessen spezialisieren sie sich auf eine Sparte und ein Zielpublikum. Klassische Videotheken dürfen sich also nicht zu früh freuen: Auch wenn die Online-Anbieter ihre Tücken haben und das Angebot (noch) unbefriedigend sein mag - verschwinden werden die Streamingdienste wohl so bald nicht.