Der in Russland wegen Steuerbetrugs in Millionenhöhe verurteilte US-Unternehmer Bill Browder fürchtet wegen seines Kampfes gegen das System von Kremlchef Wladimir Putin um sein Leben. In seinem Buch "Red Notice", das an heute auch auf Deutsch erschienen ist, wirft der in London lebende Browder dem Ex-Geheimdienstchef vor, ein "brutales Regime" in Russland errichtet zu haben.

"Wenn ich umgebracht werde, dann werden Sie wissen, wer es getan hat", schreibt Browder. Putin habe nach dem Ende der Sowjetunion einen "Lügen- und Fälschungsapparat" geschaffen, der noch wirkungsvoller sei als der unter den Kommunisten.

Qualvoller Tod

In "Red Notice" erzählt Browder seine Lebensgeschichte und davon, wie er vom Enkel des bedeutendsten Kommunisten in den USA zum größten Kapitalisten in Russland werden wollte. Sein Investmentfonds Hermitage Capital gehörte einst zu den gewinnträchtigsten Geldanlagen in der internationalen Finanzwelt, bis Browder ins Visier russischer Behörden geriet.

Bekannt wurde der Fall nicht zuletzt durch den in Haft qualvoll zu Tode gekommenen Wirtschaftsprüfer Sergej Magnitski, der im Auftrag Browders gearbeitet hatte. Der US-Amerikaner hatte auch in Interviews Putin vorgeworfen, ein Mafia-System geschaffen zu haben.