"Fenster zur Welt" lautete seinerzeit das Motto der Internationalen Funkausstellung in Düsseldorf im Jahr 1953. Kurator und Museumsdirektor Gottfried Gusenbauer hat im Ironimus-Kabinett eine komprimierte Zeitreise zusammengestellt, die Ereignisse wie die Mondlandung oder die Fußball-WM in Argentinien (Stichwort Cordoba) ebenso umfasst wie 9/11, die Ermordung Osama Bin Ladens, Big-Brother-Phänomene oder den Song-Contest-Erfolg von Conchita Wurst: Das Weltgeschehen aus dem Fernsehkastl, humoristisch beleuchtet, aufbereitet für Zeitgeschichte-Nostalgiker. Vertreten sind u.a. Manfred Deix, Gerhard Haderer, Erich Sokol, Rudolf Angerer, Hellmuth Macheck ("mac") und Tex Rubinowitz.

Die aktuellen Vorgänge rund um den Anschlag auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" Anfang Jänner werden nicht ausgespart: Auf einem digitalen Monitor im Foyer sind Karikaturen von Ruben L. Oppenheimer und Gernot Budweiser ("Meinungsfreiheit kann tödlich sein") zu sehen. "Um der Aktualität Rechnung zu tragen und ein solidarisches Zeichen zu setzen", erklärte Gusenbauer, der im übrigen alle Gerüchte dementierte, das Haus werde in absehbarer Zeit eine "Charlie Hebdo"-Ausstellung zeigen.

Auch der Hackerangriff, der seit einer Woche das Netzwerk der NÖ Kulturwirtschaft (NOEKU) lahmlegt, stehe nicht in ursächlichem Zusammenhang mit dem der NOEKU zugehörigen Museum, meinte Gusenbauer. Vorsichtshalber flankierten dennoch zwei stämmige Sicherheitskräfte den Eingang bei der Eröffnung, zu der sich u.a. TV-Legenden wie Chris Lohner, Teddy Podgorski und Gustav Peichl einfanden, um bei einer Publikumsdiskussion die alten Zeiten zu beschwören.

Die Ausstellung "Das Fenster zur Welt. Fernsehen in der Karikatur aus den letzten 60 Jahren" kann bis 10. Jänner 2016 täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr besucht werden, ab 7. März bis 18.00 Uhr.