Egon Schiele, vor 125 Jahren in Wien zur Welt gekommen, ist einer der Stars des Ausstellungsjahres 2015. Das Wiener Leopold Museum, Hüter der weltweit größten Schiele-Sammlung, zeigt ab 27. Februar rund um das in den USA beschlagnahmte und 2010 freigekaufte „Wally“-Porträt des Künstlers die Ausstellung „Wally Neuzil. Ein Frauenleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts“. Ab 24. April zieht man am selben Ort eine Verbindung zwischen Schiele und der britischen Installationskünstlerin Tracey Emin, deren ungemachtes Bett erst unlängst für 2,7 Millionen Euro versteigert wurde. Titel der Schau: „Where I Want to Go?“
Um Betten geht es ab 30. Jänner auch im 21er Haus: Hier präsentiert man in „Schlaflos. Betten in der Geschichte und zeitgenössischen Kunst“ Arbeiten von Damian Hirst, Lucian Freud oder Franz West. Dem weiblichen Einfluss auf die Kunst von „Klimt/Schiele/Kokoschka“ spürt man ab 22. Oktober im Unteren Belvedere nach.
Das Kunsthistorische Museum huldigt ab 17. März der Renaissancekunst des Nordens und zeigt „Fantastische Welten. Albrecht Altdorfer und das Expressive in der Kunst um 1500“. Im Mumok stehen die Themen „Ludwig Goes Pop“ (ab 13.2.) sowie „Mein Körper ist das Ereignis. Wiener Aktionismus und internationale Performance“ (ab 6. 3.) auf dem Programm.
Die Wiener Albertina öffnet ab 30. Jänner „Das Archiv der Träume aus dem Musée d’Orsay“ mit Werken von Degas, Cezanne und Seurat und zeigt ab 20. Mai Druckgrafiken des norwegischen Expressionisten Edvard Munch.
Im Bank Austria Kunstforum ist noch bis kommenden Sonntag der Blockbuster Henri de Toulouse-Lautrec zu sehen. Bald darauf präsentiert man im Rahmen von „Landscape in my Mind“ zeitgenössische Landschaftsfotografie (ab 11.2.)
Das Essl Museum in Klosterneuburg eröffnet seine Ausstellungssaison mit „Aboriginal Art“, sprich Kunst der australischen Ureinwohner (29.1.). Bereits kommenden Sonntag startet das Karikaturmuseum Krems ins neue Jahr. Unter dem Titel „Das Fenster zur Welt“ wird dort am Beispiel von Karikaturen aus den vergangenen 60 Jahren das Phänomen Fernsehen beleuchtet. Ab März steht der Humor des großen Argentiniers Mordillo auf dem Prüfstand. In der Kunsthalle Krems würdigt man unter anderen die große Schweizer Video- und Objektkünstlerin Pipilotti Rist (ab 22.3.) und den brasilianischen Bildhauer Ernesto Neto (ab 19.7.).
Aus Kärntner Sicht ist „Dürer in Gmünd“ (ab 14.5.) der Ausstellungs-Hit des Jahres. In Zusammenarbeit mit dem Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg zeigt die Stadtturmgalerie des Oberkärntner Städtchens rund 50 Holzschnitte und Kupferstiche des deutschen Renaissancemeisters, darunter dessen Blätter „Ritter, Tod und Teufel“, „Hieronymus im Gehäus“ und „Melancholie“.
Saisonhöhepunkt im Museum Moderner Kunst Kärnten ist ab 29. Oktober eine Valentin Oman-Personale aus Anlass des 80. Geburtstages des großen Finkensteiners. Zuvor rückt das MMKK den Maler Wolfgang Wolkensteiner ins Rampenlicht (ab 26.3.).
Der größte Auftritt eines Kärntner Künstlers findet heuer außerhalb der Landesgrenzen statt: Heimo Zobernig, Akademieprofessor aus dem Gailtal, gestaltet den Österreich-Pavillon bei der Biennale, die von 9. Mai bis 22. November in Venedig über die Bühne geht.