Die drei meistnominierten Filme konkurrieren sowohl um die Auszeichnung für den besten Film als auch für jene um die beste Regie. Einzig in der Drehbuchkategorie bekam Johanna Moders Skript für "High Performance" den Vortritt gegenüber Prochaskas Film. Der beste Dokumentarfilm wird zwischen "Das große Museum" von Johannes Rosenberger, "We Come as Friends" von Hubert Sauper und "Und in der Mitte, da sind wir" von Sebastian Brameshuber ermittelt.

Als beste Darsteller sind Tobias Moretti ("Das finstere Tal"), Murathan Muslu ("Risse im Beton") und Daniel Sträßer ("Der letzte Tanz") nominiert, auf den Preis für die beste Darstellerin dürfen Paula Beer ("Das finstere Tal"), Birte Schnöink ("Amour fou") und Erni Mangold ("Der letzte Tanz") hoffen.

Das Pressegespräch im Wiener Ringturm war geprägt von einem politischen und emotionalen Rückblick auf das Filmjahr 2014. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) erinnerte daran, dass das Filmfördergesetz novelliert und das Film/Fernsehabkommen gesetzlich verankert wurde. Das neue Urheberrechtsgesetz komme im Frühjahr, auch wenn "noch nicht alle restlos überzeugt sind", so Ostermayer zuversichtlich.

Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) erteilte unterdessen den kürzlich aufgekommenen Plänen, die Mehrwertsteuer auf Theater- und Kinotickets zu erhöhen, eine klare Absage. "Das wäre eine Katastrophe." Regisseur Stefan Ruzowitzky, aktuell Präsident der Akademie des österreichischen Films, freute sich über diese Aussagen und ergänzte die filmpolitische Forderung, dass die Wirtschaftsfilmförderung FISA aufgrund ihres Erfolgs aufgestockt werden soll - wofür die Chancen offenbar auch nicht schlecht stehen: "Das hat mir Minister (Reinhold, Anm.) Mittlerlehner (ÖVP) letztens bei einem Punsch versprochen."

Bei all den Erfolgen des vergangenen Jahres verwies Ruzowitzky allerdings auch auf zwei große Verluste, die die heimische Filmszene zu verkraften hatte. Die Gala im Rathaus werde auch im Zeichen des Gedenkens an die verstorbenen Regisseure Michael Glawogger und Florian Flicker stehen, kündigte er an. Nach der vergangenen Filmpreisverleihung im niederösterreichischen Grafenegg wird der fünfte Geburtstag der Festivität neuerlich in Wien zelebriert.

Regisseur Harald Sicheritz und ORF-Programmchefin Kathrin Zechner blieb es schließlich vorbehalten, deutliches Lob auszusprechen. "Film ist österreichische DNA", sagte Zechner und formulierte wie Akademie-Obmann Josef Aichholzer den Wunsch, dass man künftig international bei Österreich automatisch an den heimischen Film denken solle. Und Sicheritz fühlte sich angesichts der aktuellen Entwicklungen überhaupt von einer "mentalitätsfremden Regung" befallen: "Ich bin nämlich stolz."