Die Kür zur „besten Sängerin“ des Jahres bei den „International Opera Awards“ spiegelt ihren Spitzenrang in der Musikwelt: Die deutsche Koloratursopranistin Diana Damrau gehört heute zu den weltweit gefragtesten Vertreterinnen ihres Fachs. Zwischen ihren (ausverkauften) Vorstellungen von Georges Bizets „Perlenfischern“ im Theater an der Wien kam sie nach Graz, um nach fünfjähriger Pause wieder einen Liederabend für den Musikverein für Steiermark im Stephaniensaal zu gestalten. Wiederum mit dem feinfühligen Harfenisten Xavier de Maistre an ihrer Seite, der als Solist bei einem gekonnten Arrangement von Friedrich Smetanas „Moldau“ beinahe ein Orchester ersetzte und virtuos zu Antonín Dvo(r)áks „Zigeunermelodien“ überleitete.


Vor allem aber feierte Diana Damrau den 150. Geburtstag von Richard Strauss. Mit einer sich nach wie vor mühelos in die Höhe schwingenden Stimme, die sich den mädchenhaften, jugendlichen Klang ebenso bewahrt hat wie den signifikanten silbrigen Schimmer. Bei Bedarf aber zeigte die mit langem Atem weite Phrasen spinnende, die hohe Kunst der Messa di voce meisterhaft beherrschende Sängerin, dass ihr Sopran an Kraft und Fülle gewonnen hat.
Den Zugabenteil eröffneten die Künstler mit einer Huldigung an Graz, mit dem „Veilchen“ aus den „20 Blumenliedern“ von Robert Stolz.

Am 2. Dezember (20 Uhr) wiederholen Diana Damrau und Xavier de Maistre ihr Grazer Programm in der Wiener Staatsoper. Es gibt noch Karten zwischen 7 und 60 Euro. Tel. (01) 513 1 513.


ERNST NAREDI-RAINER