Sie war am Montagabend in ORF 2 die letzte Kandidatin, die es zu Armin Assinger in die Mitte schaffte, aber das Warten machte sich bezahlt – für das Publikum (fast 800.000 sahen im Schnitt zu) und die Aktion Licht ins Dunkel. Ildikó Raimondi sprühte vor Temperament, nahm viel Risiko und zeigte Humor. Ins Stocken kam ihr Erfolgslauf erst bei Frage 14: "Wie hieß das Netzwerk, das Sklaven auf der Flucht aus den Südstaaten half?" A: Private Passage, B: Underground Railroad, C: Hidden Highway oder D: Buried Boulevard.


Raimondi griff letztendlich just zu jenem Telefonjoker, den sie erst wenige Stunden zuvor in der Wiener Straßenbahn-Linie 37 kennengelernt hatte. Ein Zufall, nachdem ihr Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler kurzfristig absagen musste. "Er ist vor mir gesessen und bei seinem Gespräch habe ich gehört, dass er an allem interessiert ist und gerne lernt. Ich habe ihn gefragt, ob er mein Joker sein will und er hat ja gesagt." Ja gesagt hat Niki, ein Hobbystudent, der im Brotberuf im Immobilien-Geschäft tätig ist und als Investor am Start-Up-Unternehmen journiapp.com, gegründet von drei jungen Kärntnern, beteiligt ist. Niki hob ab und löste recht locker und unaufgeregt die knifflige Frage: Die Lösung lautete Underground Railroad.

Wissen aus der Schule

"Ich war während des Anrufs eigentlich ganz entspannt, denn was soll ich verlieren", sagt der gebürtige Wiener, der gerne anonym bleiben möchte, zur Kleinen Zeitung. "Die richtige Antwort habe ich vermutet, denn meine Erinnerung stammte aus der Schulzeit."


Ein Zufall war nicht nur die kurze Begegnung zwischen Raimondi und Niki, sondern auch, dass sich die beiden in der Bim getroffen haben ("Weder Frau Raimondi noch ich fahren oft mit der Straßenbahn.") ebenso wie die Erreichbarkeit des 27-Jährigen am 5. November, dem Tag der Aufzeichnung. Über vier Stunden wartete er vergeblich auf einen möglichen Anruf von Armin Assinger, ehe er beschloss zu einem Freund zu fahren, um Champions League schauen. "Genau in dem Moment, als das Match begonnen hat, habe ich den Anruf bekommen."

Ildikó Raimondi und Karim El-Gawhary
Ildikó Raimondi und Karim El-Gawhary © ORF/Milenko Badzic


Gleich nach der Sendung informierte ihn Raimondi, dass er mit seiner Antwort Recht gehabt hatte. Die Freude war groß, auch deshalb, weil Niki in der Bim gedacht hatte, die Dame erlaube sich einen Scherz mit ihm: "Aber ich bin ziemlich spontan und kommunikativ. Nach dem Aussteigen habe dann ein SMS geschickt und bin von ihrem Manager zurückgerufen worden, dann habe ich gemerkt, dass es kein Bluff ist."


Einige Tage nach der Aufzeichnung hat sich das Quiz-Duo im Sacher getroffen und sich zwei Stunden unterhalten. Die Sängerin lud ihren Joker natürlich ein. "Frau Raimodi hat gesagt, sie organisiert mir auch Karten für einen ihre Auftritte – nicht unbedingt für mich, aber für Bekannte oder meine Schwiegermutter."


Insgesamt erspielten Sandra König, Niki Glattauer, Karim El-Gawhary und Raimondi am Montag 125.000 zugunsten von Licht ins Dunkel. Die Sponsoren "Nestlé Schöller" und die "Seitenblicke-Nighttour" rundeten den Betrag auf 180.000 Euro auf.

Niki Glattauer, Sandra König, Ildikó Raimondi und  Karim El-Gawhary bei Armin Assinger
Niki Glattauer, Sandra König, Ildikó Raimondi und Karim El-Gawhary bei Armin Assinger © ORF/Milenko Badzic

CHRISTOPH STEINER