Viele Jahre lang dämmerte die Camerata Carinthia, in den 1980er-Jahren von Wolfgang Czeipek gegründet, vor sich hin. Nun haben sich vier "Musikanten" (Eigendefinition) zusammengetan, um mit dem neu aufgestellten Klangkörper eine Botschaft unters Volk zu bringen: "Klassik ist cool", so der künstlerische Leiter Günter Wallner, im Brotberuf Chordirektor und Kapellmeister am Stadttheater Klagenfurt. Ihm zur Seite stehen mit Regine Turnovsky (Violine), Markus Höller (Horn) und Michael Gruber (Klarinette) drei Mitglieder des Kärntner Sinfonieorchesters. Gemeinsam will man die "vielen Musiker von hoher Qualität, die es in Kärnten gibt", bündeln und zwei Mal im Jahr ein großes Konzertprojekt auf die Beine stellen.

Die Feuertaufe gibt es Anfang April mit Haydns "Schöpfung", für die man hochkarätige Solisten eingeladen hat: Der oberösterreichische Bass Reinhard Mayr etwa reist aus Cleveland an, wo er unter Franz Welser-Möst im "Don Giovanni" auf der Bühne steht.

Und weil Kunst nicht nur, wie schon Karl Valentin sagte, viel Arbeit macht, sondern auch viel Geld kostet, hat man sich für die Camerata ein besonderes Modell überlegt: Alle Musiker und Sänger sind nur an den Einnahmen beteiligt. "Wir rechnen die Fixkosten wie etwa Solistengagen, Saalmiete oder Werbung ab, was überbleibt, wird zu gleichen Teilen unter den Mitwirkenden aufgeteilt", erklärt Wallner. Und Höller ergänzt: "Schließlich geht es uns in erster Linie um die gemeinsame Spiel- und Singlust."

Und die soll kärntenweit erlebbar sein: Gemeinden und Städte sollen sich künftig die Konzertprojekte zu einem leistbaren Fixpreis in ihre Kultursäle holen können, ganz unter dem Camerata Carinthia-Motto: "Wir wollen für Kärnten spielen."

Und - ein großes Anliegen der Initiatoren - für die Jugend: "Wir wollen mit Kinder- und Jugendprogrammen in die Schulen gehen", kündigt Wallner an. Als ersten Schritt wird die Generalprobe der "Schöpfung" am 1. April für Schüler (Unkostenbeitrag 2 Euro) geöffnet, außerdem wird es eine Werkeinführung geben.