Die Belegschaft des MAK ist am Donnerstag in einer kurzfristig einberufenen Mitarbeiterversammlung über den gestern erfolgten Rücktritt des bisherigen Direktors Peter Noever informiert worden. "Alle Ausstellungen und Veranstaltungen werden wie geplant stattfinden", hieß es anschließend. Es werde innerhalb des Museums keine personellen Veränderungen geben.

Martina Kandeler-Fritsch, die interimistische Leiterin des Museums, erklärte, ihr Ziel sei es, "den qualitativen Anspruch und die internationale Reputation des Hauses zu verteidigen sowie die künstlerische Kontinuität zu gewährleisten". "Bis zum Vorliegen des Endberichtes von PricewaterhouseCoopers werde ich mich nicht öffentlich zu den Vorkommnissen rund um den Rücktritt von Peter Noever äußern", so Kandeler-Fritsch. Auch der Vorsitzende des MAK-Kuratoriums, Andreas Treichl, will erst den Endbericht abwarten, der Ende März im Kuratorium präsentiert werden soll. Die angekündigte Strafanzeige soll heute eingebracht worden sein.

Noever habe Kunst mit Provokation und Führungsqualität mit Nehmerqualität verwechselt, kritisierte heute die FPÖ-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner, die sich in einer Aussendung erfreut darüber zeigte, dass Wirtschaftsprüfer "endlich die oftmals kritisierten Unregelmäßigkeiten seiner Amtsführung nachweisen konnten". Dabei seien "die Geburtstagsfeste für Noevers Mutter auf Kosten der österreichischen Steuerzahler und seine zahlreichen, aber völlig unnötigen Auslandsaufenthalte wohl nur die Spitze des Eisberges", vermutet Unterreiner.