Das Museum für Völkerkunde Wien ist Geschichte - zumindest unter diesem Namen. Die traditionsreiche Einrichtung mit Sitz in der Hofburg benennt sich in "Weltmuseum Wien" um. Hinzu kommt ein neues Logo für die Einrichtung, die seit 1. Mai 2012 von Direktor Steven Engelsman geleitet wird: Mehrere kleinere Planetenpunkte umschwirren einen großen Kreis.

Auch die neue Homepage der Einrichtung, http://www.weltmuseumwien.at, ist bereits aktiv. Dort wird allerdings bloß auf die alte Homepage umgeleitet. Details zur Neuausrichtung, der Finanzierung und den weiteren Vorhaben möchte man auf APA-Anfrage noch nicht nennen. Mitte April soll das organisatorische Gesamtpaket unter anderem von der Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag, und von Weltmuseumsdirektor Engelsman präsentiert werden.

Der Niederländer war mit dem klaren Auftrag zum Nachfolger von Christian Feest ernannt worden, im Völkerkundemuseum ein neues Kapitel aufzuschlagen und das Museum neu zu positionieren, hatte Haag bereits im Vorjahr unterstrichen. "Ich möchte, dass das Museum sein eigenständiges Gesicht bekommt, sagen wir einmal mit einer Visitenkarte, wo auf der unterster Linie vielleicht steht: 'Powered by KHM'", hatte Engelsman bereits in seinem APA-Antrittsinterview eine Neuausrichtung des Museumsdesigns in Aussicht gestellt.

Die Ursprünge des Museums für Völkerkunde Wien reichen laut Homepage des Museums zurück ins Jahr 1806, als mit dem Erwerb eines Teils der Cook'schen Sammlungen eine eigene „k.k. Ethnographische Sammlung“ im kaiserlichen Hofnaturalienkabinett eingerichtet wurde. Seit 1876 wurden die stark angewachsenen Bestände in der Anthropologisch-Ethnographischen Abteilung des Naturhistorischen Museums verwaltet, 1928 wurde das Museum für Völkerkunde in der Neuen Burg gegründet. Seit 2001 ist das Museum Teil der wissenschaftlichen Anstalt „Kunsthistorisches Museum mit Museum für Völkerkunde und Österreichischem Theatermuseum“.