Während die Griechen derzeit allerorten wegen ihrer Schulden getadelt werden, präsentierten sie sich in Berlin mit einem einzigartigen Schatz. In der Ausstellung "Mythos Olympia" sind im Martin-Gropius-Bau mehr als 500 wertvollste Leihgaben aus den großen Museen des Landes zu sehen.

Zusammen mit kostbaren Objekten aus dem Louvre, dem Vatikan und Berliner Museen erzählen sie auf unvergleichliche Weise von der Geschichte der Olympischen Spiele im alten Hellas und ihren Auswirkungen bis heute. Die Schirmherrschaft haben Bundespräsident Gauck und der griechische Präsident Papoulias übernommen. "Diese Ausstellung ist eine Gelegenheit, in Deutschland und Griechenland zu zeigen, dass Olympia uns vereint", sagte der stellvertretende griechische Kulturminister Tzavaras, der eigens zu der Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend angereist war.

Museumschef Gereon Sievernich sprach von einer einmaligen Zusammenarbeit. Der olympische Wettkampf war vor mehr als 2.500 Jahren im kleinen Örtchen Olympia auf dem Peloponnes entstanden, wo dem Gott Zeus ein Heiligtum geweiht war. Aus dem Lauf der Männer zum Altar entwickelte sich der Wettlauf als älteste sportliche Disziplin, der Sieger wurde anfangs mit einem Lorbeerkranz gekürt.

Wie der frühere Direktor der Berliner Antikensammlung und Kurator Wolf-Dieter Heilmeyer berichtete, versuchten sich die teilnehmenden Städte immer mehr durch Weihgaben zu übertrumpfen - was den Archäologen später fantastische Funde bescherte. "Wir können anhand von Objekten Geschichte erzählen."

Zu den schönsten Stücken in Berlin gehört der marmorne Sockel einer Statue, der mit Reliefs von laufenden, ringenden und speerwerfenden Jünglingen geschmückt ist. Der Torso eines Diskuswerfers, ein bronzener Läufer oder die Statue eines Wagenpferdes geben Auskunft über die damals üblichen Disziplinen.