Auf dem Areal der untergegangenen antiken Siedlung Virunum (Gemeinde Maria Saal) in Kärnten haben Wissenschafter Ruinen eines weitläufigen Bischofspalastes gefunden. Dessen Errichtung wird auf die zweite Hälfte des vierten nachchristlichen Jahrhunderts datiert.

"Wir haben festgestellt, dass es sich um einen etwa einen Dreiviertel Hektar großen episkopalen Komplex handelt, einen Bischofspalast einer Doppelkirchenanlage", sagte Ausgrabungsleiter Heimo Dolenz vom Kärntner Landesmuseum gegenüber dem ORF Kärnten. Der Archäologe vermutet auf dem Areal sogar noch eine dritte Kirchenanlage aus römischer Zeit.

Laut Dolenz seien aus antiken Baugruben der Bischofskirche Fundgegenstände ausgegraben worden, die "maximal" bis ins Jahr 350 nach Christus datiert werden können. Das bedeute, dass die Anlage knapp danach entstanden sein müsse. Die Reste der gefundenen Grundmauern liegen nur 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche. Noch im Herbst dieses Jahres soll das Gelände per Georadar weiter untersucht werden.