Bestsellerautorin Donna Leon wird am Pfingstmontag bei den Internationalen Barocktagen im Stift Melk "Duetti d'amore" ihres Lieblingskomponisten Georg Friedrich Händel lesend begleiten. Ein ähnliches musikalisch-literarisches Projekt stellte die seit mehr als drei Jahrzehnten in Venedig lebende Amerikanerin am Freitag in Wien vor: Sie arbeite an einem Buch über die venezianische Gondel.

Das Buch soll mit Gondoliere-Liedern kombiniert werden, erklärte Donna Leon auf einer Pressekonferenz. Kostproben daraus gibt es am 24. September im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek mit dem Ensemble Il Pomo d'Oro und dem Sänger Vincenzo Capezzuto. Das Erscheinen des Buches ist für Februar 2013 geplant.

Das Projekt sei vor rund sechs Monaten entstanden, schilderte die 69-Jährige. Es habe sie bald fasziniert, schließlich sei die Gondel das Venedig-Klischeebild schlechthin. Geeignete "Canzoni di battello" aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die von den Gondoliere gesungen wurden, die über eine eigene Erlaubnis zum Singen unter freiem Himmel verfügten und meist hervorragende Sänger waren, sind bereits ausgesucht und aufgenommen.

Sie selbst habe allerdings erst zwei Essays für das geplante Buch fertig. "Zwei oder drei weitere sollen es noch werden. Es wartet also in den nächsten zwei Monaten noch einige Arbeit auf mich", sagte Donna Leon.

Die Gondel sei derart mit der Geschichte und dem Leben Venedigs verbunden, das man beim Schreiben weder wisse, wo man anfangen, noch wo man aufhören könne. "Ich weiß mittlerweile mehr über den Bau von Gondeln und über ihre Geschichte, als sie jemals wissen wollen", erklärte Donna Leon.

Die erstmalige Erwähnung von Gondeln liege über 1.000 Jahre zurück, so die Autorin. In jeder Hinsicht sei die Gondel "die ideale Metapher für Venedig" und die Exklusivität der Stadt.