Er winkt, kommuniziert und trägt gerne Lasten: Geht es nach seinem Entwickler, dem Karlsruher Institut für Technologie, wird der Transportroboter "Fifi" seinem Nutzer künftig überallhin folgen. Doch Fifi war nur einer von vielen Robotern auf der am Freitag zu Ende gegangenen Industriemesse Hannover, die ganz im Zeichen der Industrie 4.0 stand. Es ist nicht weniger als die vierte industrielle Revolution, die sich in Form der digital unterstützten Produktion anbahnt. Künftig sollen Industrieroboter ihre Befehle nicht mehr im Käfig ausführen, sondern mit den Menschen zusammenarbeiten. System denkt, lenkt und interagiert.

"Robot Farming" bei Daimler


Bei Daimler in der Autoproduktion hat das Projekt bereits einen Namen: "Robot Farming". Das ehrgeizige Ziel: Fähigkeiten und Wissen des Menschen mit der Präzision und Ausdauer des Roboters zu kombinieren. Als Ersatz für den Menschen ist der digitale Kollege jedoch nicht gedacht: „Der Mensch wird immer im Mittelpunkt stehen – an seine Flexibilität kommt keine Maschine der Welt heran“, heißt es bei Daimler. Doch jede Entwicklung braucht ebenso eine gute Vorbereitung: Nachdem sich in Deutschland bereits eine Plattform Industrie 4.0 gebildet hat, zieht man in Österreich nun nach: Bereits in den nächsten Wochen will der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) eine breit aufgestellte Plattform präsentieren.

Einer der zentralen Eckpunkte der Industrie 4.0 ist das Thema Know-how und Ausbildung. Im universitären Bereich hat Österreich hier noch Aufholbedarf, wie ein Blick auf die Statistik der TU Wien zeigt: Vor allem bei den Studien Elektro- und Maschinentechnik hinkt man bei der Zahl der Studenten – im Vergleich zu anderen Fächern wie Architektur – hinterher.