Chemielabortechnikerin, Luftfahrzeugtechniker, Versicherungskauffrau, Gleisbautechniker – warum haben Sie sich für diese Berufe entschieden?
TANJA FAHLER: Schon in der Hauptschule hat mich der Chemieunterricht sehr interessiert, vor allem die Versuche und Experimente, deshalb habe ich mich über den Fachbereich erkundigt und war dann zweimal bei der Wolfram schnuppern.
SARAH SCHWARZ: Ich habe mich schon lange für Bürotätigkeiten und Computer interessiert. Außerdem wollte ich mehr über die Versicherungsbranche und die Tätigkeitsfelder wissen. Das Schnuppern bei der Merkur hat mir dann so gut gefallen, dass ich mich beworben habe.
PATRICK WANKMÜLLER: Ich bin in die HTL für Maschinenbau in Zeltweg gegangen – die Theorie war schön und gut, ich wollte aber etwas Praktisches angehen. Zuerst wollte ich KFZ-Mechaniker werden, habe mich dann aber umentschieden, als ich gesehen habe, dass das Bundesheer Luftfahrzeugtechniker sucht.
KEVIN WAGNER: Nach der Hauptschule habe ich die Landwirtschaftsschule gemacht und bin dann durch Zufall auf den Beruf des Gleisbautechnikers gestoßen. Ich bin gern im Freien, das passt also genau zu mir.

Arbeiten Sie auch draußen, wenn es stürmt und schneit?
WAGNER: Bei jedem Wetter, aber wir haben unsere Winterausrüstung und man arbeitet ja ständig, da wird einem nicht kalt – und die Dienstzeiten sind super.

Darf man von Anfang an Hand an Flugzeuge legen oder läuft in der Lehrzeit alles nur theoretisch ab?
WANKMÜLLER: Wir dürfen alles machen, also Triebwerke warten, Fahrwerk, Struktur – wir sind überall mit dabei.

Welche persönlichen Eigenschaften helfen Ihnen bei der Arbeit weiter?
FAHLER: In meinem Beruf muss man sehr genau sein und alles präzise einwiegen. Den kleinsten Fehler merkt man sofort. Geschick braucht man auch dafür.
WAGNER: Geschick und ein gewisses Können sind gefragt. Hausverstand muss man auch haben.
SCHWARZ: Höflichkeit ist Voraussetzung und zu wissen, wie man mit Menschen umgeht. Man muss Ruhe bewahren können, zuhören, auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Im Außendienst gehören selbstbewusstes Auftreten, Redegewandtheit und
Interesse an Kundenberatung und Verkauf dazu.

Wie wichtig sind gute Noten bei der Auswahl der Bewerber?
PETER STOCKER: Das Zeugnis ist die erste Visitenkarte. Bei der ersten Vorausscheidung wird eine schlechtere Note als Befriedigend in den Grundgegenständen vorweg selektiert.

Führen Sie Eignungsprüfungen durch und wie laufen diese ab?
WOLFGANG LUTZ: Unsere Eignungsprüfung besteht aus mehreren Teilprüfungen – einem körperlichen, psychologischen und zuletzt einem praktischen Eignungstest vor Ort.
STOCKER: Wir überprüfen, ob der Jugendliche überhaupt für einen technischen Beruf geeignet ist, es gibt einen kleinen Test zum Allgemeinwissen und schließlich das persönliche Gespräch – das gibt dann den Ausschlag.
GÜNTER FRANK: Uns sind neben den Mathematik- auch Fremdsprachenkenntnisse wichtig, weil unsere Analysegeräte meist aus dem englischsprachigen Raum kommen. Bei der Schnupperlehre wird beobachtet, wie jemand agiert, ob er teamfähig ist und wie er mit Leuten umgeht.

Suchen Sie derzeit Lehrlinge?
WOLFGANG FEUCHTER: Wir stellen mit 1. September wieder potenzielle Bewerber für den Innen- und Außendienst ein.
FRANK: Im Herbst wollen wir wieder einen Chemielabortechniker aufnehmen und starten in Kürze die Ausschreibung.
STOCKER: Für Steiermark/Kärnten werden heuer 40 Lehrlinge gesucht. In unserer Lehrwerkstätte in Knittelfeld werden derzeit 164 Lehrlinge ausgebildet. Mit 60 Betten decken wir auch den Bedarf für den Raum Kärnten ab.
LUTZ: 2014 haben wir 102 Stellen ausgeschrieben und zur Gänze besetzt. Die Bewerbung läuft über unsere Homepage, die erste Bewerbungsrunde für dieses Jahr ist bereits abgeschlossen.

Was bieten Sie Lehrlingen außer der fachlichen Ausbildung?
STOCKER: Wir fördern die Lehre mit Matura – auch mit Prämien für abgeschlossene Module, und führen derzeit ein Gesundheitsprojekt durch, das wissenschaftlich mitbegleitet wird. Die Evaluierung wird 2016 veröffentlicht und soll aussagen, was man Jugendlichen zusätzlich zum Fachlichen anbieten kann, damit sie ein gesundheitsbewusstes Denken und Handeln entwickeln. Wir lassen kein Thema aus – von Teambuilding über den Umgang mit Facebook, Geld, Nichtraucherseminare . . .
FEUCHTER: Betriebliche Gesundheitsförderung hat bei uns einen hohen Stellenwert. Für Lehrlinge bieten wir etwa Workshops zu gesunder Ernährung oder individuelle Lernprogramme an.

Was hat denn für das Unternehmen gesprochen, bei dem Sie sich beworben haben?
SCHWARZ: Der Ruf des Unternehmens ist sehr gut.
WAGNER: Ich habe einen guten Job mit Zukunftsaussichten. Mir steht jede Möglichkeit offen. Wenn man die richtigen Prüfungen macht, schafft man es bis in die Chefetage.
WANKMÜLLER: Das Berufsbild und auch die Nähe zum Arbeitsplatz waren ausschlaggebend.