Der Regisseur Romeo Castellucci hat Bedenken von Tierschützern gegen den Auftritt eines lebenden Stiers in der Oper "Moses und Aron" von Arnold Schönberg zurückgewiesen. "Wir behandeln das Tier besser als eine Primadonna", betonte der Italiener am Donnerstag bei der Präsentation seiner Neuinszenierung im Madrider Opernhaus. "Es stimmt einfach nicht, dass wir dem Stier Drogen verabreichen."

Castellucci, der für seine unorthodoxe Regiearbeit bekannt ist, hatte das Werk des österreichischen Komponisten Schönberg (1874-1951) im vorigen Jahr an der Pariser Oper inszeniert. Im Madrider Teatro Real wird die Oper zwischen 24. Mai und 17. Juni aufgeführt.

"Ruhige Rasse"

"Der Stier namens Easy Rider gehört zu einer äußerst ruhigen Rasse", erläuterte der Regisseur. "Er wird zu nichts gezwungen. Er muss auf der Bühne auch nichts tun, aber seine Präsenz ist sehr wichtig." Der Stier repräsentiere bei seinem Auftritt im letzten Akt die Gesamtheit der Tierwelt.

Der Direktor des Opernhauses, Ignacio Garcia-Belenguer, betonte, das Teatro Real sei dem Tierschutz verpflichtet und garantiere das Wohlergehen des Stiers. Easy Rider bekomme täglich seinen Auslauf, das Opernhaus habe für ihn 1,6 Tonnen Stroh und Heu gekauft.

Als Easy Rider im vergangenen Herbst in der Pariser Oper seine Hauptrolle spielte, war die Entrüstung riesengroß.