Am Donnerstag feiert Orang-Utan-Dame "Nonja" ihren 40. Geburtstag. "Um 14.30 Uhr wird es für sie eine Überraschung geben. Unsere Besucher sind herzlich eingeladen, dabei zu sein", sagte Zoodirektorin Dagmar Schratter.

Ein Geschenk gibt es auch für alle "menschlichen" Geburtstagskinder: Wer wie "Nonja" am 21. April Geburtstag feiert, erhält gegen Vorlage eines Lichtbildausweises an diesem Tag freien Eintritt in den Tiergarten Schönbrunn. Welche "spezielle Freude" die Pfleger dem Orang-Utan bereiten, bleibt vorerst ein Geheimnis.

Im Zoo geboren

"Nonja" erblickte am 21. April 1976 im Zoo das Licht der Welt. Da ihre Mutter nicht genug Milch hatte, wurde von Pflegern zugefüttert. Dadurch habe sie eine besondere Nähe zu den Menschen entwickelt. Anhand von "Nonjas" Leben zeige sich der Wandel in der Tierhaltung: "Noch in den frühen 80er-Jahren ist 'Nonja' mit ihren Betreuern wie ein Mensch im Tiergarten-Bus sitzend auf einen Ausflug zur Schule für Friseurlehrlinge gefahren, wurde im Zoo an der Hand spazieren geführt und konnte bei ausgewählten Veranstaltungen sogar von den Besuchern gestreichelt werden", erzählte Schratter. "Heute wäre das alles undenkbar."

Von klein auf liebte "Nonja" es zu malen. Als sie im Zuge eines Beschäftigungsprogrammes in den 90er-Jahren verstärkt zu Pinsel und Farbe griff, wurde sie mit ihren Bildern berühmt. Für ein Gemälde wurden damals sogar bis zu 28.000 Schilling (umgerechnet heute rund 2.000 Euro) bezahlt. Einige Nachdrucke ihrer rund 250 Aquarelle sind im Cafe "Atelier Nonja" im Tiergarten zu sehen.

Weltweite Berühmtheit erlangte die Jubilarin 2009 als erster Affe auf Facebook. Im Rahmen einer Marketingkooperation bekam sie eine mit einem robusten Plastikgehäuse versehene Digitalkamera, die für jedes geschossene Foto eine Rosine als Belohnung freigab. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie mehr als 75.000 Fans aus aller Welt.

Heute lebt "Nonja" im familiären Verband mit anderen Orang-Utans. Die enge Beziehung zu den Menschen ist ihr geblieben. Schratter erzählte: "'Nonja' ist sehr aufmerksam. Stammgäste fordert sie zum Beispiel gerne auf, den Inhalt ihrer Taschen zu zeigen. Die Besucher zu beobachten macht ihr Spaß."