Mindestens 500 Elefanten sind in den vergangenen zwei Jahren im Krisenstaat Südsudan Wilderern zum Opfer gefallen. Inzwischen gebe es nur noch etwa 4500 der Dickhäuter, wie die südsudanesische Artenschutzbehörde erklärte. Die anhaltenden Kämpfe und die weite Verbreitung von Waffen machten es schwierig, die illegale Jagd zu stoppen, erklärte Behördenchef Philip Chol Majak.

Selbst Mitglieder der Streitkräfte beteiligten sich an der Jagd, um ihre wertvollen Stoßzähne zu erbeuten. "Es gibt keinen sicheren Ort für wilde Tiere im Südsudan," sagte Majak. In einigen Jahren werde der Südsudan den Verlust seiner Elefanten bedauern. Aus den sechs Nationalparks des Südsudans sind demnach auch bereits Elefanten in die Nachbarländer Uganda, Äthiopien und den Kongo abgewandert. Die Behörde wollte am Mittwoch keine genauen Angaben dazu machen, wie viele Wildschützer in den Parks beschäftigt sind. Der illegale Elfenbein-Handel wird vor allem durch die Nachfrage aus China und anderen asiatischen Ländern angetrieben.

Der Südsudan wird seit Ende 2013 von einem Bürgerkrieg erschüttert. Ausgelöst wurden die Kämpfe durch die Rivalität zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar. Mehr als 2,3 Millionen Menschen sind wegen der Gewalt auf der Flucht.