Wer den Urlaub im Ausland verbringt, trifft meistens auf streunende Hunde und abgemagerte, kranke Kätzchen samt reichlich Nachwuchs. Sie vermehren sich mangels Kastration ungehemmt, sodass sie das Straßenbild in vielen Ländern prägen. Oft lässt man sich als Tierfreund dazu verleiten diese Tiere zu füttern. Sie gewöhnen sich rasch an die vermeintlich sichere Nahrungsquelle, die jedoch nach der Urlaubssaison sofort wieder versiegt.

Viele Streuner verhungern nach Saisonende oder werden schlichtweg "entsorgt". Oft entsteht angesichts großer, trauriger Tieraugen der Wunsch den Tieren zu helfen und wenigstens eine Seele zu retten, mitzunehmen und ihr ein würdiges Leben zu ermöglichen. Die Einfuhr von Tieren aus dem Ausland will aber gut überlegt sein, sonst droht an der Grenze durch den Zoll ganz schnell das Aus.

Gefahr von Krankheiten

"Gerade bei der Einfuhr von Tieren aus Nicht-EU-Ländern gelten strenge Vorschriften, die in erster Linie dem Schutz vor Einschleppung von Krankheiten wie u.a. der Tollwut dienen", erklärt Sascha Sautner, Sprecher der Pfotenhilfe. Ein Tier zu übernehmen, egal ob aus dem In- oder Ausland, sollte immer gut überlegt sein. Spontane Entscheidungen aus Mitleid oder weil der Vierbeiner doch so süß ist, enden meist unglücklich. Die Anschaffung eines Tieres bedeutet Verantwortung, aber auch Kosten - und das für viele Jahre. Dessen muss man sich bewusst sein.

Endstation Tierheim

"Jahr für Jahr werden am Hof der Pfotenhilfe Lochen zahlreiche Tiere abgegeben, die wenige Wochen zuvor aus dem Urlaub mitgebracht, dann aber doch zu viel Arbeit wurden oder krank sind", erklärt Sautner. "Außerdem macht es wenig Sinn, weitere Vierbeiner und Samtpfoten aus dem Ausland einzuführen, wenn doch Österreichs Tierheime zum Bersten voll mit Tieren sind, die sich nach einem glücklichen Zuhause sehnen", gibt der Tierschützer zu bedenken.

Untersützung vor Ort

Am besten könne man den Tieren im Urlaubsland helfen, indem man einen lokalen, anerkannten Tierschutzverein direkt am Urlaubsort mit einer Spende unterstützt. Damit können in der Folge Futter und Kastrationen finanziert werden. Aufgepasst werden muss aber auch bei der Einfuhr von kleineren tierischen "Mitbringseln": "Vor allem in Mittelmeerländern werden von lokalen Händlern oft getrocknete Seepferdchen, Riesenmuscheln und Korallen zum Verkauf angeboten. Diese sind zwar beliebte Souvenirs, die Einfuhr ist aber illegal und strafbar. "Informieren Sie sich am besten vor Urlaubsantritt über die genauen Bestimmungen in Ihrem Urlaubsland", so Sautner abschließend.