Die aus einer Zucht stammenden Tiere wurden am Samstag auf der Insel Santa Fe in die Freiheit entlassen, auf der vor mehr als 150 Jahren das letzte Exemplar einer verwandten Unterart der Landschildkröte Chelonoidis hoodensis gestorben war.

Wissenschafter wollen unter anderem den Einfluss der Schildkröten auf das einzigartige Ökosystem der Galapagos-Inseln untersuchen. Die auf Santa Fe freigelassenen Tiere hätten "morphologische und genetische Ähnlichkeiten" mit Chelonoidis sp, sagten Mitarbeiter des Galapagos-Nationalparks. Die Unterart war ausgestorben, nachdem das Ökosystem schweren Schaden durch menschlichen Einfluss genommen hatte. 30 der jetzt freigelassenen Schildkröten wurden mit einem Peilsender ausgestattet, um den Forschern Auskunft über ihre Wanderbewegungen auf der rund tausend Kilometer vor Ecuadors Küste gelegenen Insel zu geben.

Der Nationalpark nannte die Aktion einen "Meilenstein des Artenschutzes". Mit dem Projekt werde die "ökologische Wiederherstellung" des Archipels angestrebt, das durch die Studien des Naturforschers Charles Darwin zur Evolutionstheorie weltweite Bekanntheit erlangt hatte. Parkdirektor Danny Rueda sagte, ein zentraler Punkt des Vorhabens sei es, den Einfluss der Tiere auf andere Tierarten des Eilands kennenzulernen, das unter anderem von rund 6.500 Leguanen bevölkert wird. Experten zufolge lebten früher 14 Unterarten von Chelonoidis auf Galapagos, von denen heute drei ausgestorben sind.