Mit Frühjahr 2017 soll im Tiergarten Schönbrunn ein neues Giraffengehege eröffnet werden. Rund sieben Millionen Euro werden in das Vorhaben investiert - ein Dach, das einer Schirmakazie nachempfunden wurde und auf Lichteinfall reagiert, ist ebenso geplant wie eine Besuchergalerie in rund fünf Metern Höhe.

Wintergarten für die Giraffen

Insgesamt wird die neue Anlage 440 Quadratmeter messen, damit die "Tiere auch während der kalten Jahreszeiten genügend Bewegungsraum haben", sagte Peter Hartmann, Architekt des Gebäudes, am Mittwoch beim Spatenstich. Kernstück wird ein Wintergarten sein, der an die Rückseite des bestehenden, denkmalgeschützten Gebäudes angebaut wird. Zudem werden in das flachkuppeligen Dach der Glas-Stahl-Konstruktion Photovoltaikmodule verbaut , die je nach Sonneneinstrahlung Licht- und Schattenspiele simulieren werden, um "dem natürlichen Lebensraum der Tiere zu entsprechen", erläuterte Hartmann.

Erste Giraffe kam 1828 nach Wien

Finanziert werden diese Pläne vom Wirtschaftsministerium und dem Zoo selbst, wobei das Ministerium mit 5,1 Millionen Euro den Großteil der Kosten trägt. "Die neue Anlage wird den Tiergarten noch attraktiver machen und das Angebot auch für Touristen weiter aufwerten", betonte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Für ihn zählt vor allem, dass "wir eine Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung haben", immerhin sei der Tiergarten nach dem Stephansdom und dem Schloss Schönbrunn die am meisten besuchte Touristenattraktion Wiens.

Dagmar Schratter, Direktorin des Tiergartens, sieht im Umbau vor allem einen "großen Schritt in der Weiterentwicklung" des Zoos. Seit 1828 die erste Giraffe in Wien einzog - sie war ein Geschenk des ägyptischen Vizekönigs an den österreichischen Kaiser -, waren die Tiere immer im selben Gehege untergebracht. Die Anlage ist damit die letzte im historischen Bereich des Tiergartens, die noch nicht saniert wurde.