Aus Deutschland eingeflogene Federn haben einen am Flügel verletzten Mauersegler in Israel gerettet. Eine Expertin von der Mauersegler-Klinik in Frankfurt seien eigens nach Tel Aviv gereist, um dem Vogel zu helfen, teilte der israelische Safari-Zoo am Sonntag mit.

Das Tier war mit schweren Flügelverletzungen in die Klinik für Wildtiere in dem Zoo bei Tel Aviv gebracht worden. Ohne Behandlung habe er kaum Chancen auf eine Rückkehr in die Natur gehabt. Unter Fernanleitung der Klinik-Gründerin Christiane Haupt habe die deutsche Biologin Tina Steigerwald die mitgebrachten Federn eines toten deutschen Mauerseglers dem verletzten Tier in Israel erfolgreich transplantiert. Es sei der erste Eingriff dieser Art in Israel.

Nächster Halt Tel Aviv

Der Vogel wachte den Angaben zufolge nach etwa zwei Stunden Narkose wieder auf. Danach musste er zunächst aufgepäppelt werden. Nach seiner Genesung wurde er wieder in die freie Natur entlassen. Er sei aus der Hand Steigerwalds losgeflogen und "in einem perfekten Flug in Richtung Tel Aviv aufgebrochen", hieß es in der Mitteilung. Man hoffe, dass der kleine Wandervogel Nachkommen produzieren und "ein langes und produktives Leben mit Wanderungen zwischen den Kontinenten" haben werde.

Population nicht gefährdet

Obwohl der Mauersegler derzeit nicht in seinem Bestand bedroht ist, wurde die Art im Jahr 2003 in Deutschland und Österreich zum Vogel des Jahres gewählt. Der Mauersegler sollte dabei als Sympathieträger auf die Probleme seines Lebensraums aufmerksam machen.

Der europäische Bestand wird auf 4,0 bis 4,9 Millionen Vögel geschätzt, die weltweite Population soll aus ungefähr 25 Millionen Individuen bestehen.