Einer US-Studie zufolge stören die langen, schwingenden Fortsätze die Echolot-Ortung der nächtlichen Jäger. Augenflecken auf den Flügeln sind eine bekannte Räuberabwehr bei Schmetterlingen. Bisher war jedoch unbekannt, ob es ähnliche Strategien gegen akustische Jäger wie Fledermäuse gibt. Dies testeten nun Forscher um Jesse Barber von der Boise State University (US-Bundesstaat Idaho).

Sie befestigten grüne Luna-Nachtfalter (Actias luna), die solche langen Schwanzanhänge haben, an feinen Angelschnüren und ließen sie herumflattern. Bei der Hälfte der Falter entfernten die Forscher zuvor die Fortsätze. Dann untersuchten sie mithilfe von Infrarotkameras das Jagdverhalten der Großen Braunen Fledermaus (Eptesicus fuscus).

Höhere Überlebenschance mit Schwanz

Es zeigte sich, dass Falter mit Anhängseln eine um 47 Prozent größere Überlebenswahrscheinlichkeit hatten als Falter ohne diese. In 55 Prozent der Fälle attackierten die Fledermäuse außerdem die Schwanzanhänge statt den Körper der Falter. Offenbar locken diese Fortsätze die Flugräuber auf irgendeine Art an, schreiben die Forscher im US-Fachjournal "PNAS".

Für das Fliegen spielten die Anhängsel indes keine Rolle, wie die Filmaufnahmen des Flugverhaltens zeigten. Da solche Anhängsel bei etlichen Nachtfalterarten unabhängig voneinander entstanden sind, scheine es sich um eine wirksame Abwehrstrategie gegen Fledermäuse zu handeln, schreiben die Forscher.