Handtücher, Schuhe, Spielzeug - nichts war vor ihm sicher: Immer wieder schlich Kater Dusty in San Mateo im US-Bundesstaat Kalifornien nachts durch die Nachbarschaft und stahl, was nicht niet- und nagelfest war. Wie US-Medien am Mittwoch berichteten, ertappte ein Fernsehteam des TV-Senders Animal Planet den "Klepto-Kater" genannten Dusty nun mit einer Infrarot-Kamera auf frischer Tat. Auf den Bildern ist zu sehen, wie sich das Tier mit seiner Beute im Maul vom Tatort entfernt.

Die Nachbarn nehmen es gelassen

Drei Jahre lang treibe Dusty schon sein Unwesen, sagte Besitzerin Jean Chu dem TV-Sender ABC. Mehr als 600 Gegenstände habe er in der Zeit aus den umliegenden Gärten entwendet. Die Nachbarn lassen Dustys Raubzüge aber offenbar kalt: Eine Anzeige sei "unnütz", sagte ein Betroffener zu ABC. "Wir wissen ja, wo wir unsere Sachen wiederfinden."

Kollege aus Deutschland

Diebische Tiere sind offenbar gar keine Seltenheit: In Deutschland erlangte ein Fuchs im Vorjahr in Deutschland durch seine Raubzüge Berühmtheit. Allerdings hat sich das Tier auf Schuhe spezialisiert - aus Gärten, von Terrassen und aus Hauseingängen. "Es sind um die 100 Schuhe, die wir vor seinen Bauten gefunden haben", sagte Rudolf Reichsgraf. Doch anders als 2009, als der diebische Fuchs ebenfalls zuschlug, hat der Waldbesitzer die Treter diesmal nicht weggesammelt, sondern im Wald liegengelassen. "Wenn er genug zum Spielen hat, holt er vielleicht nicht mehr so viele", sagte er in Föhren nahe Trier.

Die Bewohner des knapp 3.000 Einwohner zählenden Ortes nehmen es gelassen. "Sie finden die ganze Sache ganz lustig", sagte von Kesselstatt. Spätestens nachdem der Fuchs im vergangenen Jahr zwischen 200 und 250 Schuhe in den Wald geschleppt hatte, wisse ja jeder, dass er die Schuhe nicht draußen stehenlassen sollte. Und dennoch - der listige Fuchs ist immer wieder erfolgreich: "Mir hat er in diesem Jahr doch glatt wieder sechs Schuhe weggenommen", sagte Heidi Heinz in Föhren. "Dabei habe ich eigentlich sehr gut aufgepasst."

"Er nimmt alles"

Wählerisch ist der Fuchs nicht. "Er nimmt alles - vom teuren Pumps bis zum Gummistiefel", erzählte von Kesselstatt. Bei Familie Heinz, die er ganz besonders zu mögen scheint, hat er einen roten Gartenschuh gleich zweimal weggeschleppt. Nachdem Frau Heinz den Schuh das erste Mal zurückbekam, schrieb sie dick "Heidi" darauf. Und tatsächlich nach dem zweiten Diebstahl: "Wir haben ihn wiedergefunden", sagte von Kesselstatt. Dass Frau Heinz aber die Gummistiefel oder den zweiten roten Fußballschuh ihres Sohnes zurückbekommt, glaubt die 55- Jährige nicht. 2009 waren die Schuhe im Wald schließlich noch eingesammelt worden.

Bis in amerikanische Zeitungen hat es der Fuchs mit seinem Schuhtick inzwischen geschafft. In den USA nennen sie ihn, oder auch sie, "Imelda": "Nach der Gattin des ehemaligen philippinischen Diktators Ferdinand Marcos, die angeblich 1.000 Paar Schuhe besitzt", sagte von Kesselstatt.