Mit dem Fußballfieber anlässlich der Europameisterschaft im Juni wird der Appetit auf Snacks vor dem Fernseher steigen. Das Magazin "Konsument" hat Zusammensetzung und Preis von salzigem Knabberzeug geprüft. Das nicht unerwartete Ergebnis: Chips & Co. enthalten unsportlich viel Salz und Fett, und die Preisunterschiede sind enorm.

21 Proben Paprika-Kartoffelchips, Stapelchips, Erdnuss Snips/Flips/Locken und Brezel wurden analysiert. Handels-Eigenmarken kommen deutlich billiger als Produkte klassischer Marken. Auf 100 Gramm bezogen, kosteten Paprika-Chips von Crusti Croc (Lidl) und Penny nur rund ein Viertel der Paprika-Chips von Kelly's Sunland Farm. Für Stapelchips von Penny und S Budget zahlten die Konsumentenschützer etwa halb so viel wie für Pringles Original. Die Preise der Erdnuss Snips von Clever (Rewe) und Snack Fun (Hofer) machten rund ein Drittel des Preises von Kelly's Snips aus. Nur bei den Brezeln war das Produkt einer Eigenmarke (Clever) laut "Konsument" am teuersten. Clever Brezeli unterschieden sich auch in Größe und Produktaufmachung von den Brezeln der anderen Hersteller.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Erwachsene maximal fünf Gramm Salz pro Tag aufnehmen. Diese Dosis ist mit einer Packung Paprika-Chips oder Erdnuss Snips mindestens zur Hälfte ausgeschöpft. Nach dem System der britischen Food Standards Agency haben sämtliche Chips, Snips und Brezel im Test einen hohen Salzgehalt (über 1,5 g Salz/100 g Produkt) und liegen somit im roten Bereich. Bei den Stapelchips (zwischen 1 und 1,4 g/100 g) zeigt die Ampel auf Gelb.

Nur die Brezel haben einen vergleichsweise geringeren Fettgehalt (um die fünf Prozent). Bei Snips und Chips steht die Ampel bei sämtlichen Produkten auf Rot. Die untersuchten Snips bestehen zu rund einem Viertel, die Chips zu rund einem Drittel aus Fett. "Wer eine Packung Penny Paprika-Chips (250 Gramm) leer futtert, hat gleich einmal 84 Gramm Fett intus. Bei etwas kleineren Packungen sind es meistens 50 bis 60 Gramm Fett. Das ist aber bereits in etwa so viel Fett, wie eine Person mit einem Energiebedarf von 2.000 kcal pro Tag maximal aufnehmen sollte", warnten die Konsumentenschützer.

Bei zwei Produkten wurden hohe Anteile besonders ungesunder gesättigter Fettsäuren festgestellt. Eine Probe lag deutlich über dem Richtwert für das krebserregende Acrylamid, was die einzige "nicht zufriedenstellende" Beurteilung im Test zur Folge hatte. Fünf Produkte schnitten "gut" ab, der Rest erreichte nur "durchschnittlich". Dazu beigetragen haben Mängel bei der Kennzeichnung. "Bei etlichen Produkten wichen die auf den Packungen deklarierten Nährwerte so stark von den Analyseergebnissen ab, dass die Packungsangaben nach dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz als irreführende Aussage einzustufen sind", kritisierten die Tester.