Die Kirschblüte ist in Japan das ultimative Zeichen für den Frühling. Doch nun behauptet China, die weltberühmten Kirschbäume hätten ihren Ursprung eigentlich in der Volksrepublik.

Er wolle keinen Streit anzetteln, aber eine "Tatsache" klarstellen, sagte He Zongru vom Verband der chinesischen Kirschenindustrie der Zeitung "Southern Metropolis Daily" vom Montag. "Viele historische Dokumente bestätigen, dass der Ursprungsort der Kirschblüte in China ist".

Stammen die Bäume aus dem Himalaya-Gebirge?

He verwies unter anderem auf eine japanische Aufzeichnung, wonach der Kirschbaum ursprünglich im chinesischen Teil des Himalaya-Gebirges heimisch gewesen und erst in der Tang-Dynastie vor mehr als 1.100 Jahren nach Japan eingeführt worden sei. Als Chinese sehe er sich verpflichtet, "mehr Menschen diese Geschichte wissen zu lassen", fügte er hinzu.

In Japan wird das rosa-weiße Farbenmeer der Kirschblüte traditionell als Beginn des Frühlings mit zahlreichen Festen gefeiert. Familien, Freunde und Arbeitskollegen treffen sich unter den Bäumen zum Picknicken.

Auch in Peking werden im Frühling die mehr als 2.000 Kirschbäume im Yuyuantan-Park bewundert - 200 von ihnen hatte Japan der chinesischen Hauptstadt Anfang der 70er-Jahre geschenkt, als beide Länder wieder diplomatische Beziehungen aufnahmen. Südkoreanische Medien hatten in den vergangenen Jahren ebenfalls immer wieder behauptet, dass die Kirschbäume ursprünglich dort beheimatet seien - was in Japan regelmäßig für Empörung sorgte.

Spannungen zwischen beiden Ländern

Das Verhältnis zwischen China, Japan und Südkorea ist seit langem angespannt, vor allem wegen historischer Zerwürfnisse und Territorialstreitigkeiten auf hoher See. Im Zentrum der Spannungen steht Japan, das Verhältnis zwischen China und Südkorea gilt dagegen als pragmatisch.