"Stierkampf ist Kultur", rief Kulturminister Jose Wert am Freitagabend bei der Eröffnung des I. Internationalen Kongresses für Stierkampfkunst.

Die Veranstaltung findet bis Sonntag im südostspanischen Albacete mit Debatten und Vorträgen von Experten, Politikern und Intellektuellen aus neun Ländern statt. Der Stierkampf sei wichtigster "Kulturausdruck" der Spanier, man dürfe ihn nicht verlieren, sagte am Samstag auch die Generalsekretärin der regierenden konservativen Volkspartei (PP), Maria Dolores Cospedal. Erst vor einer Woche hatte Ex-König Juan Carlos seine Unterstützung für den Stierkampf bekräftigt und "die Intelligenz, den Mut, die Geschicklichkeit und die Kunst" der Stierkämpfer gewürdigt.

Minister Wert betonte, um den Stierkampf gebe es "eine große wirtschaftliche Aktivität". Er rief dazu auf, um den Erhalt der "Corridas" - so die spanische Bezeichnung - zu kämpfen. Zudem müssten sich die zuständigen Behörden darum bemühen, dass der Stierkampf Weltkulturerbe werde.

Die Zahl der Kämpfe geht in Spanien seit Jahren zurück. 2013 fanden nur noch 2.000 "Corridas" statt - 40 Prozent weniger als fünf Jahre zuvor. Es gibt immer mehr Proteste und regionale "Corrida"-Verbote, die Zuschauerzahlen sind rückläufig. Vor gut einem Jahr wurde der Stierkampf jedoch vom Parlament zum nationalen Kulturgut erklärt.