Ein italienischer Unternehmer ist aus Protest gegen die italienische Regierung und die Europäische Union am Sonntag zum fünften Mal die Fassade des Petersdoms im Vatikan hochgeklettert. Marcello di Finizio, Besitzer eines Badestrands bei Triest, stieg bis zu einem Giebel in etwa 80 Metern Höhe. Dort seilte er sich an einer Statue fest, um nicht in die Tiefe zu stürzen.

Mit seiner Aktion wandte sich der Geschäftsmann gegen eine vor Jahren ausgearbeitete EU-Richtlinie zur Liberalisierung der Dienstleistungen in Europa, die sogenannte Bolkestein-Richtlinie. Demnach muss der italienische Staat bis 2015 die Strandlizenzen öffentlich ausschreiben. Di Finizio sieht dadurch seine Badeanstalt in Gefahr.

Vier Mal war der Italiener in den vergangenen Jahren bis zur Kuppel des berühmten Gotteshauses der Christenheit in 130 Meter Höhe vorgedrungen. Im Oktober 2012 übernachtete er sogar auf einem Vorsprung der Kuppel. Und diesen Sommer verbrachte er 80 Tage in schwindelnder Höhe auf einem Kran in Triest.