In den USA musste Präsident Obama den Notstand ausrufen und die Nationalgarde einsetzen.

Im Kärntner Pöllatal (Rennweg/Katschberg im Bezirk Spittal/Drau) waren nach Murenabgängen rund 20 Menschen eingeschlossen. Die Straße war bis in die Morgenstunden nicht befahrbar, hieß es. Auch auf dem Gemeindegebiet von Krems in Kärnten kam es zu Straßensperren. In Salzburg war bei Altenmarkt eine Auffahrt zur A 10, der Tauernautobahn, nicht befahrbar. Auf der Westbahnstrecke gab es laut Augenzeugen wegen überfluteter Gleisanlagen in Oberösterreich erhebliche Verspätungen im Bahnverkehr.

Vorarlberg: Wanderer ausgeflogen

Eine durch ein starkes Unwetter ausgelöste Mure hat am Samstag im Kleinwalsertal die Schwarzwassertalstraße auf einer Länge von etwa vier Metern verlegt. Weil die Straße knapp eine Stunde unpassierbar war, musste eine Wanderin mit dem Rettungshubschrauber "C8" geborgen und ins Krankenhaus geflogen werde. Die verlegte Straße wurde von der Feuerwehr vom Geröll befreit. Anschließend wurden die Einsatzkräfte zu einer Reihe von Privathäusern in Riezlern und Hirschegg gerufen, um Keller auszupumpen.

Wandergruppe ausgeflogen

Ebenfalls im Kleinwalsertal wurde eine sechsköpfige Wandergruppe aus Deutschland bei einer Alpintour von der Fiderepasshütte zur Mindelheimer Hütte vom Schlechtwettereinbruch überrascht. Die sechs Wanderer im Alter von zehn bis 42 Jahren setzten einen Notruf ab, nachdem sie ihre Tour wegen des Starkregens, Hagels und der Blitzschlaggefahr nicht fortsetzen konnten. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen wurden die sechs vom Polizeihubschrauber "Libelle" mit einem Tau aus ihrer misslichen Lage befreit. Der Hubschrauber flog die Gruppe zurück zur Fiderepasshütte. Verletzt wurde niemand.

Stromausfälle in Oberösterreich

Heftige Gewitter, Sturm und Regenschauer sind Samstagabend über Oberösterreich gezogen. Ab 18.30 Uhr gingen die Meldungen in der Landesfeuerwehrzentrale ein. Bis 23.00 Uhr wurden dort fast 500 Schadensfälle gezählt. Großflächig kam es zu Stromausfällen - weshalb man zu Hochzeitsfeiern und Festen sogar mit Notstromgeräten ausrücken musste.

Fehlalarme wegen Sonnwendfeiern

Neben den Einsätzen über Notruf wurden die Kameraden noch bei Hunderten Einsätzen benötigt, die ohne Alarm den Hilfskräften direkt vor Ort gemeldet wurden. Die Bezirke Rohrbach, Schärding, Wels-Land und das Salzkammergut waren am meisten betroffen. Überschwemmte oder vermurte Straßen, umgestürzte Bäume und überflutete Keller durch übergelaufene Bäche waren die Hauptgründe für Einsätze in dieser Nacht. Es kam auch zu Fehlalarmen: Anrufer hielten die zu dieser Zeit üblichen Sonnwendfeiern für Waldbrände, die von Blitzeinschlägen verursacht wären. Allein im Bezirk Schärding waren 500 Mann im Einsatz. Der Parkplatz einer Veranstaltung musste evakuiert werden. In der Gemeinde Freinberg stürzte ein Baum auf ein Auto. Über Verletzte war nichts bekannt.

Baum fiel auf Einfamilienhaus

Eine Sturmböe entwurzelte auch in Wels einen Baum. Dieser fiel auf ein Einfamilienhaus. Der etwa 15 Meter hohe Baum drohte beim Eintreffen der Feuerwehr weiter umzustürzen. Ein Kettengehänge an einer Drehleiter fixierte den Baum, eher ein Kranfahrzeug ihn aufrichtete. Mit der Kettensäge konnte dann gefahrlos gefällt werden. Auch bei diesem Zwischenfall wurden keine Personen verletzt. Mehrere umgestürzte Bäume blockierten im Welser Stadtgebiet Verkehrswege. Ebenso mussten dort absturzgefährdende Äste abgeschnitten werden.

Keller und Straßen überflutet

Heftige Gewitter haben am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag für Überschwemmungen und blockierte Straßen im Burgenland gesorgt. Besonders betroffen waren die Bezirke Oberwart und Neusiedl am See. 15 Feuerwehren aus beiden Bezirken mussten zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. In den Abendstunden kam es in Pinkafeld (Bezirk Oberwart) zu einem heftigen Unwetter mit Starkregen und Sturmböen, berichtete die dortige Stadtfeuerwehr. Keller und Straßen waren überflutet, und mehrere Bäume knickten um. Ein Baum stürzte in einem Garten auf das Garagendach des Nachbarn. Verletzt wurde niemand.

Kurz nach Mitternacht verlagerte sich der Schwerpunkt der Unwetter auf den Bezirk Neusiedl am See. Auch hier kam es zu kleinräumigen Überschwemmungen und Sturmschäden, berichtete die Landessicherheitszentrale.

Tauernautobahn unpassierbar

Heftiger Regen in Teilen des Bundeslands Salzburg haben die Tauernautobahn (A10) im Bereich Knoten Ennstal am Sonntag unpassierbar gemacht. Die Abfahrtsrampe Eins Fahrtrichtung Altenmarkt musste zuerst wegen Überflutung gesperrt werden. Als sie später wieder freigegeben wurde, blockierte eine Mure das gleiche Teilstück auf einer Länge von 30 Metern, berichtete die Polizei in einer Aussendung.

Die Abfahrt wurde wieder gesperrt und der Verkehr über die Ausfahrt Flachau umgeleitet. Aufgrund des aufgeweichten Erdreiches war nicht auszuschließen, dass weitere Muren folgen würden. Die A10 blieb im Bereich der Autobahnabfahrt Ennstal vorerst gesperrt. Durch die Überflutung und Vermurung wurde niemand verletzt. Die Verkehrsbehinderungen blieben aufgrund des mäßigen Verkehrsaufkommens gering, berichtete die Polizei.

100 Feuerwehreinsätze in Wien

Gewitter und starker Wind haben in der Nacht auf Sonntag in Wien für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Zwischen 1.30 Uhr und 6 Uhr mussten die Einsatzkräfte insgesamt 127 Mal ausrücken, davon rund 100 Mal wegen des Unwetters. Zu größeren Schäden kam es demnach in der Bundeshaupt nicht. "Wir mussten abgeknickte Äste und umgewehte Baustellengitter entfernen, außerdem gab es Auspumpeinsätze im kleineren Umfang", sagte der Sprecher. Der zweite Tag des Donauinselfests sei zu Beginn der Gewitter schon vorbei gewesen. In der Früh beruhigte sich die Lage wieder.