Kleine Bäche, die zu reißenden Fluten werden und Verheerendes anrichten: Seit Tagen kämpfen die Menschen in einzelnen Ortschaften entlang des Inns in Bayern und an der österreichischen Seite gegen die Auswirkungen der Unwetter. Die angespannte Hochwassersituation hat sich in der Nacht auf Donnerstag beruhigt. Wie vorhergesagt ließen die Regenfälle nach, die Feuerwehr hat mit den Aufräumarbeiten begonnen.

"Wir haben eine erhöhte Wasserführung, aber an den großen Flüssen Salzach und Saalach sind wir wieder deutlich unter die Meldegrenze zurückgefallen. Auch die Pegel der kleineren Bäche im Flachgau liegen wieder im Normalbereich", sagte Hans Wiesenegger, Leider des hydrografischen Dienstes des Landes, zur APA.

Großereignis blieb aus

Die Bilder der Überflutungen wecken Erinnerungen an die Jahrhundertereignisse in Mitteleuropa von 2002 und 2013. Davon ist aber derzeit keine Rede, beruhigt Alexander Ohms, Meteorologe der ZAMG für Salzburg und Oberösterreich. "In Bayern handelt es sich um punktuelle Ereignisse, nicht um ein flächendeckendes Hochwasser. Es waren kleine Gebiete im Innviertel und im Flachgau und Bayern betroffen. Dort gab es jedoch innerhalb von 24 Stunden große Regenmengen wie in einem ganzen Monat", erklärt Ohms. Im Einzugsgebiet von Salzach und Inn gab es vergleichsweise wenig Regen, auch die Pegelstände sind nur kurzfristig gestiegen - in Oberösterreich waren nur etwa fünf Prozent der Landesfläche betroffen.

Die Wetterlage bleibe jedoch labil. Ein Mittelmeertief, das flächendeckend Starkregen bringen könnte und ein Hochwasser ähnlich der dramatischen Überflutungen von 2002 und 2013 auslösen könnte, ist zum Glück nicht in Sicht. Fakt ist, dass die Böden jedoch schon sehr gesättigt sind, warnt der Meteorologe, daher könnten Bäche rasch wieder über die Ufer treten.